18. November 2011

Fünf Jahre Engagement

Zweite Vertreterversammlung 2011: Am 11. November 2011 fand die letzte Sitzung der aktuellen Vertreterversammlung in den Räumen der Landesgeschäftsstelle statt

Kammerpräsident Stefan Musil skizzierte zunächst die wichtigsten Entwicklungen aus Sicht des Vorstandes seit der letzten Sitzung. Dabei ging er insbesondere auf die aktuelle Novelle der HOAI und die Kontakte zur neuen Landesregierung ein, zudem zog er ein Resümee der Präsenz auf der BUGA in Koblenz.

HOAI

Die 1. Novellierungsstufe der HOAI, die die inhaltliche Neuformulierung der Leistungsbilder umfasst, ist abgeschlossen. Der umfangreiche Abschlussbericht über die Ergebnisse liegt mittlerweile vor. Postiv hob Musil hervor, dass beim Bauen im Bestand die technisch oder gestalterisch mitverarbeitete Bausubstanz zukünftig wieder mit berücksichtigt und der Brandschutz als besondere Leistung in die HOAI aufgenommen werden sollen. Negativ sei allerdings, dass geplant ist, zusätzliche Leistungen zum Teil in den Katalog der Grundleistungen aufzunehmen. Insgesamt habe die Überarbeitung leider nicht zum gewünschten Ziel einer Verschlankung geführt, sondern im Gegensatz, die Leistungsbilder verkompliziert. Nachdem die Verhandlungen mit dem Bundesbauministerium über die Definition der Leistungsphasen nun abgeschlossen sind, ist das Bundeswirtschaftsministerium gefordert, die Tabellenwerte bis März 2013 festzulegen.

Kontakt Landesregierung

Mit der neu konstituierten Landesregierung wurde auf Veranstaltungen und in ersten Gesprächen ein guter Kontakt aufgebaut. Im Mittelpunkt der Gespräche standen unter anderem

  • die Realisierung des Mittelstandförderungsgesetzes,
  • die HOAI-Novelle sowie
  • die bauliche Gestaltung des energetischen Wandels.

Bayerische Architektenversorgung

Vorstandsmitglied Böhme berichtete über den Jahresabschluss 2010 der Bayerischen Architektenversorgung. Es wurde 4,72 Prozent Nettoverzinsung (2009: 4,16 Prozent) erzielt. Für das Jahr 2011 wird mit einem Nettozins von 3,60 Prozent gerechnet. Gründe hierfür sind der Zinseinbruch im Sommer dieses Jahres und Abschreibungen auf EU-Staatsanleihen.

BUGA

Musil gab einen kurzen Rückblick über die zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen der gemeinsamen Präsenz der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und des zb: zentrumbaukultur rheinland-pfalz auf der Bundesgartenschau in Koblenz. Im Namen der rheinland-pfälzischen Architektenschaft bedankte er sich vor allem bei den Mitgliedern der Kammergruppe Stadt Koblenz/Landkreis Neuwied sowie der Leiterin des zb: Bärbel Zimmer und aus der Landesgeschäftsstelle Georg Stein für ihr außergewöhnliches Engagement, das wesentlich zum Gelingen der Aktivitäten beigetragen hat.
 

Ausschüsse

Die Vorsitzenden der acht Kammerausschüsse berichteten ebenfalls über ihre Arbeit in den vergangenen Monaten. Das Berufsanerkennungsfeststellungsgesetz beschäftigte die Mitglieder ebenso wie die Öffnung des Vergabewesens für kleine und junge Büros. Der Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit erarbeitete ein Konzept, Kammergruppenveranstaltungen unter ein einheitliches, jährlich wechselndes Motto zu stellen, um Synergieeffekte und eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit zu erzielen. Zudem wurde ein Architekturpreis Rheinland-Pfalz initiiert, der unter gestalterischen wie energieeffizienten Aspekten beispielhafte Gebäude auszeichnen soll. Eine entsprechende Broschüre ist ebenfalls geplant. Aus der Kammergruppe Landau/Südliche Weinstraße berichtete Architekt Uwe Knauth von der geplanten Präsenz auf der Landesgartenschau 2014 in Landau.

Haushaltsbeschlüsse

Dr. Wiezorek stellte die Kenndaten des Haushaltsabschlusses 2010 vor. Zuvor war dieser bereits von den beiden Rechnungsprüfern Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Ute Wünsch und Stadtplaner Thomas Weigel sowie von der externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arnold GmbH aus Wiesbaden geprüft worden. Beide Prüfungen ergaben keine Beanstandungen. Weigel wies jedoch darauf hin, dass die Gebühren für die Eintragung nicht kostendeckend sind. Anschließend verabschiedeten die Mitglieder der Vertreterversammlung den Haushaltsabschluss 2010 einstimmig und erteilten dem Vorstand, den Rechnungsprüfern und der Hauptgeschäftsführung die Entlastung. Den Haushaltsplan für das Jahr 2012 erläuterte Vorstandsmitglied Hermann-Josef Ehrenberg. Im Januarheft des DAB werden die Zahlen des Haushalts im Einzelnen veröffentlicht. Ehrenberg wies zudem auf Veränderungen in der Mitgliederstruktur hin: Während das Verhältnis der freiberuflich tätigen Mitglieder zu Angestellten vor fünf Jahren noch bei 58 Prozent zu 42 Prozent lag, sind es jetzt rund 53 zu 48 Prozent. Ein Trend, der ebenso wie rückläufige Mitgliederzahlen und eine wachsende Alterspyramide haushaltsrelevante Auswirkungen hat und auf die es in den kommenden Jahren zu reagieren gilt. Auf Antrag aus der Versammlung beschlossen die Mitglieder nach ausgiebiger Diskussion mehrheitlich die Erhöhung der Eintragungsgebühr auf 420 Euro, um eine Deckung der entstehenden Kosten zu erzielen. Eine Kostenreduzierung ist in diesem Bereich nicht möglich, da weder die Zusammensetzung des Eintragungsausschusses geändert werden kann (ein Vertreter jeder Fachrichtung muss im Gremium vertreten sein), noch die Reduzierung der Sitzungsfrequenz, aufgrund rechtlicher Vorgaben, möglich ist. Über die entsprechende Änderung des §2 (2) Absatz 1 der Satzung über die Kosten für das Verfahren zur Eintragung in die Berufsverzeichnisse vom 13. Juni 2008 wurde entsprechend beschlossen. Der vorgeschlagenen Erhöhung des Grundbeitrages im Rahmen der Steigerung des Verbraucherindexes um 2,1 Prozent auf 786 Euro sowie der Beibehaltung des Beitrags für Mitglieder zwischen 65 und 75 Jahren in Höhe von 75 Euro stimmte die Vertreterversammlung mit großer Mehrheit zu. Der Haushaltsplan 2012 wurde mit nur einer Gegenstimme verabschiedet.

Pflichtfortbildung

Die Referentin für Fort- und Weiterbildung, Hannelore König, stellte die Ergebnisse einer Meinungsumfrage über die Einführung einer Kontrolle der Fortbildungspflicht vor. Die Vertreterversammlung sprach sich mehrheitlich gegen eine solche Überprüfung aus. Stetes Fortbilden liege im Interesse eines jeden Einzelnen, sie ist Grundlage für ein erfolgreiches Agieren am Markt.

Dank für fünf Jahre

Am Ende der Sitzung bedankte sich Präsident Musil bei allen Mitgliedern der Vertreterversammlung für ihr Engagement in den vergangenen fünf Jahren. Es sei eine sehr gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit gewesen. Besonders herzlich dankte er denjenigen, die zum letzten Mal dabei waren. Denjenigen, die nach der Stimmenauszählung am 16. November der neuen Vertreterversammlung angehören, wünschte er Ideen, Ausdauer und Erfolg für die anstehenden Aufgaben.