Synagogenarchitektur und Kirchenbau im 20. Jahrhundert

Vorträge im Zentrum Baukultur

Rund siebzig Jahre nach der Zerstörung und Zweckentfremdung der Synagogen im Holocaust entstehen bundesweit neue Synagogen und Gemeindehäuser - ein hoffnungsvolles Zeichen wiederkehrenden jüdischen Gemeindelebens und eine neue Bauaufgabe für Architekten, bei der zahlreiche Besonderheiten des jüdischen Glaubens zu beachten sind. In der Veranstaltungsreihe „Neue Synagogen“ sprach im Donnerstagsforum des Zentrums Baukultur Dr. Ulrich Knufinke aus Wolfsburg zum Thema „Synagogenarchitektur und Kirchenbau im 20. Jahrhundert in Deutschland“.

Dr. Knufinke ist 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei „Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa“ an der TU Braunschweig Synagogenarchitektur in Deutschland Donnerstag Forum Baukultur (MEHR) und hat sich in seiner Doktorarbeit und in zahlreichen Publikationen und Vorträgen mit den Themen jüdischer Architektur befasst. Sein Vortrag gab Einblicke in eine weitgehend unbekannte Architekturaufgabe, die durch die Funktionen des Innenraums bestimmt wird. Die Bauwerke der jüdischen Kultur spiegeln die architekturgeschichtliche Entwicklung seit dem zweiten Weltkrieg wider und dürften ebenso - besonders die manchmal herausfordernd gestalteten Synagogen der letzten Jahre - als bemerkenswerte Beiträge zur Architektur der Gegenwart angesehen werden, so Dr. Ulrich Knufinke. Der Frankfurter Architekt Prof. Alfred Jacoby stellte im Anschluss sein Projekt aus Rheinland-Pfalz vor: die Umnutzung der ehemaligen katholischen Kirche St. Guido zu einer Synagoge. Prof. Jacoby hat in den vergangenen Jahrzehnten prägende Synagogenbauten realisiert, drei weitere Projekte in Aachen, Chemnitz und Kassel sind in der parallel Ausstellung "Neue Synaogogen" zu sehen.

Dr.-Ing. Ulrich Knufinke referiert über Synagogenarchitektur und Kirchenbau.
Dr.-Ing. Ulrich Knufinke referierte über Synagogenarchitektur und Kirchenbau.
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Prof. Alfred Jacoby stellt die Umnutzung in Speyer vor.
Prof. Alfred Jacoby, Frankfurt am Main, stellte die Umnutzung in Speyer vor.
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