30. Mai 2014

Es geht nur zusammen

Porträt Julia Holzemer-Thabor
Julia Holzemer-Thabor
Foto: Heike Rost, Mainz

Interview mit Julia Holzemer-Thabor, Vertreterin der angestellten und beamteten Kammermitglieder im Vorstand, über die Möglichkeiten, sich in der Kammer zu engagierten und die Vorteile eines Engagements. Das Interview ist der Beginn einer Reihe im Deutschen Architektenblatt, in der Angestellte und Beamte zu Wort kommen.

Frau Holzemer-Thabor, Sie sind selbst Angestellte im Öffentlichen Dienst und haben sich 2011 erstmals für die Vertreterversammlung zur Wahl gestellt. Von dort aus sind Sie bereits 2013 in den Vorstand gewählt worden. Was waren für Sie die Gründe, sich in der Architektenkammer zu engagieren?
Holzemer-Thabor: Ich wollte gerne mitwirken und mitgestalten, zudem hat mich interessiert, wie die Kammer arbeitet und wie die Themen des Berufsstandes vorangebracht werden.

Gibt es spezifische Themen von angestellten und beamteten Mitgliedern?
Lange Zeit waren die Angestellten und Beamten eine deutliche Minderheit in der Kammer, inzwischen beträgt ihr Anteil rund 50 Prozent. Daher haben wir zunächst einmal mit dieser Kolumne eine Informationsplattform speziell für Angestellte und Beamte geschaffen. Angedacht ist, diese noch durch eine eigene Rubrik auf der Homepage der Kammer zu erweitern. Darüber hinaus ist es unser vorrangiges Ziel, die Präsenz der Angestellten und Beamten in der Vertreterversammlung zu erhöhen, damit wir mit einer starken Stimme - die zumindest annähernd unserem Anteil entspricht - sprechen können. Derzeit sind nur 15 Prozent der Mitglieder in der Vertreterversammlung Angestellte oder Beamte.

Mehr Angestellte und Beamte sind also in den Gremien notwendig. Wie schaffen Sie es, Ihre berufliche und Ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Kammer zeitlich zu vereinbaren?
Ich habe den Vorteil, dass ich nur Teilzeit arbeite. Dadurch bin ich in meiner Zeiteinteilung relativ flexibel.

Wenn Sie eine Vollzeitstelle hätten, würden Sie dann auch noch beides unter einen Hut bekommen?
Das wäre wahrscheinlich schwieriger, da es keinen Anspruch auf Freistellung gibt und die Vorstandsarbeit schon sehr zeitaufwendig ist.

Was raten Sie Angestellten und Beamten, die ebenso wie Sie ihre Ideen und Vorstellungen in der Kammerarbeit einbringen wollen - es muss ja nicht gleich der Vorstand sein?
Das Mitwirken in der Vertreterversammlung sehe ich völlig unproblematisch. Dies erfordert zwei Tage im Jahr, plus zwei Nachmittage, da man als Mitglied der Vertreterversammlung auch in einem Ausschuss mitarbeitet. Dann gibt es natürlich noch die Kammergruppen, die sich regelmäßig vor Ort treffen und sich vor allem mit lokalen Themen beschäftigen. Diese Treffen finden in der Regel am Abend statt. Auch das sollte kein Problem sein. Ich kann nur jedem empfehlen, einmal zu einer Kammergruppensitzung zu gehen. Neben den Informationen und Einblicken, sind diese auch immer nette Treffen, bei denen man Kollegen kennenlernen und Kontakte knüpfen kann. Das Vorurteil, dass sich in den Kammergruppen nur Freiberufler treffen, kann ich übrigens nicht bestätigen. In meiner Heimat-Kammergruppe Koblenz sind viele Angestellte engagiert. Letztendlich können nur wir alle gemeinsam - Freie, Angestellte und Beamte - etwas für den Berufsstand bewegen.

   

Archivbeitrag vom 30. Mai 2014