16. Januar 2024

BUGA 2029

1. Preisträger
1. Preis: urbanegestalt, Köln, mit Hille Tesch, Ingelheim
Visualisierung: urbanegestalt, Köln, mit Hille Tesch, Ingelheim

Standort Bacharach

Die Bundesgartenschau 2029 im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal wird auf beiden Uferseiten des Rheins zwischen Rüdesheim und Koblenz und somit dezentral durchgeführt. Ferner gibt es drei Hauptstandorte: Lahnstein – Uferpark und Lahnmündung, Rüdesheim – Sport- und Freizeitpark am Rhein und Bacharach – Rheininsel und Naherholung am Wasser. Vorschläge für den Standort Bacharach lieferte nun ein nichtoffener Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem und freiraumplanerischem Ideenteil. Neben der Neugestaltung des Uferparks mit Wassersport,
einem zeitgemäßen Camping- und Wohnmobilangebot, einem Sandstrand sowie einer Anbindung der Rheininsel waren auch Ideen für die städtebauliche Entwicklung des südlichen Stadteingangs gefordert.

1. Preis

Der Siegerentwurf von urbanegestalt (Köln) mit Hille Tesch (Ingelheim) gliedert das Wettbewerbsgebiet in den Auenpark, Landschaftspark sowie Sport- und Freizeitpark mit Strandbad. Diese Freiraumtypologien versprechen unterschiedliche Atmosphären und werden über eine gemeinsame Uferpromenade verbunden, lobte die Jury. Die Nutzungen von Sport, Spiel, Strandbad und Wohnmobilstellplätzen seien sinnvoll gebündelt und könnten einen zukunftsweisenden Impuls setzen. Angetan war das Preisgericht auch von dem Aussichtspunkt an der Münzbachmündung, der im Süden mit einer Treppenanlage zum Strand sein Gegenüber findet. Die Berücksichtigung der historischen Wegeverbindung der Rheinanlagen wurde positiv bewertet, ebenso der Mobilitätshub, der mit dem Ruderverein eine Art neues Stadttor im Süden bilde. Insgesamt entstehe für die Ausstellungsflächen der BUGA ein robuster Rahmen, so das Juryurteil.

2. Preis

Die zweitplatzierte Arbeit der A24 Landschaft Landschaftsarchitektur mit Holzer Kobler Architekturen (beide Berlin) strukturiere die Parkanlage am Rhein in sinnvolle Abschnitte, zumal die „Rheinfinger“ an neuralgischen Punkten das Ufer gekonnt mit der Altstadt verbinden. Auch der neue Stadtstrand am Campingplatz überzeugte. Überarbeitungsbedarf sah das Preisgericht allerdings bei der Linienführung und Breite der Rheinpromenade. Die Idee der Winzergärten und des Rheinpavillons wurde kontrovers diskutiert, ebenso die Verteilung der Spielplätze. Das neue Feuerwehrgebäude markiere selbstbewusst den Stadteingang im Süden. Mit der Anbindung des Mobility Hubs an den Bahnhof werde zudem ein zeitgemäßes Mobilitätsangebot geschaffen. Besondere Qualität attestierte die Jury dem „BUGA-REGAL“, das als „faszinierendes Zukunftssymbol“ neue Nutzungsoptionen offeriere – während der Gartenschau und darüber hinaus.

3. Preis

Mit einem dritten Preis wurden Atelier Loidl Landschaftsarchitekten (Berlin) ausgezeichnet. Die Verfasser begreifen die historische Rheinanlage als Identitätskern und entwickeln diesen weiter. Dabei bilden die schwingenden Wege des Landschaftsgartens, die stringent am Ufer verlaufende Promenade und die an den Stadttoren angeordneten Stiche zum Ufer die DNA des Entwurfs. Die Inszenierung des Rheinufers und der Münzbachmündung erfolge zurückhaltend und angelehnt an den Bestand mithilfe von Sitzstufen. Der südliche Stadteingang werde durch die großen Baukörper des Marktes und des Mobility Hubs geprägt, der nördliche Bereich durch Kleinteiligkeit. Die Arbeit schaffe aus dem Bestand heraus ein klares, zusammenhängendes Leitmotiv, nehme aber eine kleinteilige Raumbildung in Kauf, zumal neue Impulse vermisst wurden.

Anerkennungen

Anerkennungen erhielten hutterreimann Landschaftsarchitektur (Berlin), lohrer hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner (München) sowie greenbox Landschaftsarchitekten (Köln) mit bjp | bläser jansen partner (Dortmund).