11. Januar 2023

Antrittsbesuch bei Ministerpräsidentin Dreyer

Präsidium mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (2.v.r.)
Präsidium mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (2.v.r.)
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

Neues Kammerpräsidium am 10. November 2022 zu Gast in der Staatskanzlei in Mainz

Das Präsidium mit Joachim Rind, Edda Kurz und Joachim Becker nutzte die Gelegenheit, sich als neue Spitze der Architektenkam­mer Rheinland-Pfalz vorzustellen und aktuel­le Themen wie den Wiederaufbau im Ahrtal anzusprechen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte der Kammer für ihre professionelle Hil­fe und den beispiellosen Einsatz vor Ort. Kam­merpräsident Rind betonte, dass eine stärker integrierte Vorgehensweise und Qualitätssi­cherung beim Wiederaufbau erforderlich sei. Die Gründung eines entsprechenden Vereins sei bereits in Arbeit.

Ein weiteres Schwer­punktthema war die neue Umbaukultur: Die­se gibt Umbaumaßnahmen den Vorrang vor Neubau und unterstützt so bezahlbares, nach­haltiges und klimaneutrales Wohnen gleicher­maßen. In dem Kontext wurde auch das neue Positionspapier „Nachhaltiges Wohnen - Ge­bäudebestand entwickeln“ vorgestellt, das gemeinsam mit der AG rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen erarbeitet worden war. Die Gleichzeitigkeit von Ressourcenscho­nung und Bezahlbarkeit basiere auf klugen Konzepten und evidenzbasierten Abwägun­gen, nicht auf einem Übermaß an Regelun­gen. Die im europäischen Vergleich sehr ho­hen deutschen Baustandards müssten über­dacht und zurückgefahren werden. Dabei müssten wir auch bereit sein, von anderen Ländern zu lernen, so Rind und verwies auf den neuen Gebäudetyp „E“.

Abschließend gingen die Kammervertreter auf das Vertrags­verletzungsverfahren der EU im Zusammen­hang mit der Auftragswertberechnung bei Planungsleistungen ein und kritisierten die von der Bundesregierung beabsichtigte Strei­chung des § 3 Absatz 7, Satz 2 VgV. Rind be­tonte, dass hierdurch schon kleine Bauvorha­ben ab etwa 1 Million Euro europaweit aus­zuschreiben wären. Dies würde die Kommunen überfordern und Bauvorhaben erschweren und verlängern, zumal die hier­zulande üblichen kompletten Leistungsbilder keineswegs vergleichbar mit denen der euro­päischen Nachbarländer seien.