10. Dezember 2019

Nachhaltig und vielfältig

Lehm
Foto: Dr. Constanze Küsel, Herrstein

Fachgespräche im Rahmen des Bündnisses "Kreislaufwirtschaft auf dem Bau" im November 2019

Wie kein anderer Baustoff erfüllt Lehm vielfältige Anforderungen: Er ist örtlich verfügbar, schont Ressourcen und benötigt wenig Energie in der Herstellung. Zudem speichert Lehm Wärme und
wirkt regulierend auf die Luftfeuchtigkeit. Diese und viele weitere gute Eigenschaften stellte Dr. Constanze Küsel, Vorsitzende Dachverband Lehm e.V., den rund 40 Teilnehmendenbei ihrem Vortrag am 18. November 2019 in Mainz vor. Zu dem Termin hatte die Architektenkammer in Kooperation mit dem Umweltministerium geladen. Im zweiten Vortrag stellte Sinan Tiryaki, Projektleiter bei haascookzemmrich Stuttgart, das Bauvorhaben Alnatura Campus in Darmstadt vor. In der anschließenden Gesprächsrunde, zu der neben den Referenten Kammerpräsident Gerold Reker eingeladen war, wurde unter anderem über die aus Unwissenheit vorkommenden Hemmnisse im Umgang mit Lehm gesprochen und über die Möglichkeiten, verstärkt auf diesen nachhaltigen Baustoff hinzuweisen und in der Fortbildung zu integrieren.

Zu einem weiteren Fachgespräch wurde am 25. November 2019 nach Trier in die Kunstakademie eingeladen. Zum Thema „Nachhaltige Stadtentwicklung“ stellte Michel Knepper (Grossfeld PAP S.A.) das nachhaltige Quartier Cloche d‘Or in Luxemburg vor, im Anschluss präsentierte David Becker (EGP GmbH Trier) den 60 Teilnehmern „Bobinet – Verwandlung der ehemaligen Textilfabrik in ein urbanes Quartier“. Zum Abschluss stellte Prof. Dr. Johannes Weinand, Leiter des Amtes Stadtentwicklung und Statistik in Trier, zusammen mit Architekt Christian Reinert (Stadtwerke Trier AöR/Immobilien) die Aufgaben einer modernen Stadtentwicklung und die Konversionsprojekte der Stadt Trier vor.

Beide Veranstaltungen fanden im Rahmen des Bündnisses „Kreislaufwirtschaft auf dem Bau“ in Kooperation mit dem Umweltministerium statt. Für 2020 ist eine Fortführung der Fachgespräche geplant.

Kreislaufwirtschaft

Bau- und Abbruchabfälle bilden den größten Stoffstrom in der Abfallwirtschaft. Sie können jedoch durch Aufbereitung als hochwertige, gütegesicherte Recyclingbaustoffe wiederverwendet werden, ohne dass Mehrkosten oder Qualitätsmängel entstehen. Nur so können natürliche Rohstoffe und Deponieraum eingespart und die Ziele des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, der europäischen Abfallrahmenrichtlinie oder des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms erreicht werden.

2012 hat sich die Architektenkammer dem Bündnis Kreislaufwirtschaft auf dem Bau angeschlossen. Das Bündnis setzt auf einen breiten Verbund von Akteuren entlang des gesamten Stoffkreislaufes, um den Einsatz rezyklierter Baustoffe zu fördern und um Rohstoffe und Energie einzusparen. Das Bündnis Kreislaufwirtschaft setzt aus gutem Grund auf einen breiten Verbund von Akteuren entlang des gesamten Stoffkreislaufes, um den Einsatz rezyklierter Baustoffe zu fördern und um Rohstoffe und Energie einzusparen. Architekten und Ingenieure arbeiten in der Kette der Entscheider an einer wichtigen Schnittstelle: Sie können als Berater und Sachwalter ihrer Bauherren Überzeugungsarbeit leisten.

Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz setzt sich in ihrer Fort- und Weiterbildung und in ihrer Öffentlichkeitsarbeit aktiv für die Ziele des Bündnisses ein.

 

Archivbeitrag vom 10. Dezember 2019