16. Oktober 2012

Kreislaufwirtschaft: Kammer schließt sich an!

Foto: Ingenieurkammer RLP/Habig

Jährlich fallen in Rheinland-Pfalz rund 10,3 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle zur Entsorgung an (2010). In Recyclinganlagen können sie theoretisch zu hochwertigen Baustoffen aufbereitet werden - wenn die Voraussetzungen stimmen. Das Bündnis „Kreislaufwirtschaft auf dem Bau“, am 15. Oktober 2012 geschlossen und bundesweit einmalig, will in Zukunft für Ressourcenschonung und Wiederverwertung im Baubereich werben.

In der Vereinbarung verpflichten sich das Wirtschaftsministerium (oberste Abfallbehörde), das Infrastrukturministerium (oberste Straßenbaubehörde) und das Finanzministerium (oberste Baubehörde) sowie die Bündnispartner, „die Kreislaufwirtschaft auf dem Bausektor zu fördern, soweit dies technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist. Dies soll durch Informationsvermittlung auf allen für die Ausschreibung und Vergabe von Bau- und Abbruchleistungen zuständigen Ebenen erfolgen.“

Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz wirbt seit einigen Jahren mit dem Mehrwert guter Planung für die Leistungen der Architektenschaft. „Mehr Nachdenken - führt zu weniger Aufwand“ lautet eines der Versprechen an unsere Bauherren. Mit der Unterzeichnung des „Bündnisses Kreislaufwirtschaft auf dem Bau“ wollen wir dieses Versprechen ein weiteres Mal für den verantworteten Bereich einlösen.

Das Bündnis Kreislaufwirtschaft setzt aus gutem Grund auf einen breiten Verbund von Akteuren entlang des gesamten  Stoffkreislaufes, um den Einsatz rezyklierter Baustoffe zu fördern und um Rohstoffe und Energie einzusparen. Architekten und Ingenieure arbeiten in der Kette der Entscheider an einer wichtigen Schnittstelle. Bei Planung und Ausschreibung können sie die Weichen für den Einsatz solcher Baustoffe stellen. Sie können als Berater und Sachwalter ihrer Bauherren Überzeugungsarbeit leisten. Die erforderliche Gütesicherung hinsichtlich der Produktqualität wird im „System Gütesicherung in Rheinland-Pfalz“ gewährleistet.

Unbestritten muss es uns ein einer endlichen Welt daran gelegen sein, sorgsam mit Ressourcen umzugehen. Wenn wir bei der Planung von Abriss und Rückbau helfen, aus Abfällen Rohstoffe zu machen, indem sie einer gütegesichterten Aufbereitung zugeführt werden, können wir für unsere Bauherren „Mehr Effizienz“ erreichen.

Daher verpflichtet sich die Architektenschaft in Rheinland-Pfalz nicht nur, bei Planung und Ausschreibung rezyklierte Materialien zu einem möglichst hohen Anteil zu berücksichtigen, sondern auch, ihre Bauherren und Auftraggeber entsprechend zu beraten. Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz wird in ihrer Fort- und Weiterbildung und in ihrer Öffentlichkeitsarbeit aktiv für die Ziele des Bündnisses werben.