25. April 2008

Auf die Plätze - fertig - los

Kammerstart: Was ist beim Start ins Architekten-Dasein zu beachten, welche Fehler sollte man vermeiden und wo gibt es Hilfestellungen? Für all diese Fragen bot die Architektenkammer Architekturabsolventen beim diesjährigen „Kammerstart“ erste Hilfe an. Mehr Unternehmen war das Motto der diesjährigen Veranstaltung, die den Fokus auf persönliche Aktivität und eine betriebswirtschaftliche Herangehensweise legte.

Am 24. April 2008 öffnete die Architektenkammer ihre Türen, herein strömten warme Frühlingsluft und knapp 100 Architekturstudenten kurz vor oder nach ihrem Diplom. Nur selten im Jahr ist der große Sitzungsraum der Kammer so voll: Auf Hockern eng an eng und stehend bis in den letzten Winkel folgten die Absolventen einer kurzen Einführung von Präsident Stefan Musil und den anschließenden Ausführungen von Professor Dr. Christoph Hommerich, der das Ergebnis seiner Studie und den Architekten als Spezies mit seinen Eigenarten, Vorlieben und Schwierigkeiten beim Überlebenskampf aus Soziologensicht vorstellte. Dabei gab es auch aufmunterndes. Professor Hommerich markierte zukunftsträchtige Nischen und Chancen des vielfältigen Berufsfeldes.

Die jungen Architekten und Designer des Büros „kopfsache“ aus Mainz zeigten, dass es auch ganz konkret für junge Berufsstarter Chancen gibt. Sie setzen bewusst auf Interdisziplinarität, auf die Kombination von Grafik-Design und Architektur. Der Einstieg in die Selbstständigkeit war trotzdem nicht einfach. Am Anfang machte die Arbeit für eigene Projekte nur 10 bis 20 Prozent aus, über Wasser hielten sie sich mit anderen Jobs. Ohne den Rückhalt durch Freunde, Partner und Familie wäre das nicht möglich gewesen. Heute können sie jedoch auf mehrere realisierte gute Projekte verweisen.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden und gehen - es gibt viele, so das Fazit. Mut, Realitätssinn und gesundes ökonomisches Verständnis sollten dabei nicht fehlen. Der Trend zur Spezialisierung bietet Chancen, auf jeden Fall sollten die eigenen Stärken erkundet und herausgestellt werden. Ein eigenes Profil ist auf dem heutigen stark umkämpften Architektenmarkt unverzichtbar sowie die so genannten weichen Fähigkeiten wie Teamfähigkeit und „Netzwerkeln“.

Weitere wichtige Informationen für den Weg ins Berufsleben boten Vertreter der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz, der VHV- Vereinigte Hannoversche Versicherungen, der DKV - Deutsche Krankenversicherung und der Bayerischen Architektenversorgung in Kurzvorträgen und Einzelberatungen.

Mit dem „Netzwerkeln“ konnte direkt vor Ort begonnen werden. Mit Fingerfood, Wein, Bier und entspannt jazzigen Klängen des Jazzteam Trio aus Mainz waren die besten Voraussetzungen gegeben. Bis lange in den Abend standen die Türen offen und sich angeregt unterhaltende Grüppchen drinnen und draußen.