Mehr Chancengleichheit im Architekturberuf

Unter Chancengleichheit im Architekturberuf verstehen wir, dass alle Vertreterinnen und Vertreter der planenden Berufe die gleiche Chance erhalten sollen, ihren Beruf auszuüben. Das bedeutet, es soll niemand wegen seiner sozialen Herkunft, seines Geschlechts, seiner Hautfarbe, seiner Religionszugehörigkeit oder wegen anderer persönlicher Merkmale oder Neigungen bevorzugt oder benachteiligt werden. Die aktuellen Zahlen aber zeigen, daß dieser Zustand noch nicht erreicht ist. So verdienen Architektinnen im Durchschnitt noch immer deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. 

Eine bundesweite Strukturbefragung der Architektenkammern der Länder aus dem Jahr 2020 hat außerdem ergeben, dass Frauen seltener höhere Positionen besetzen. Und auch obwohl heute zirka die Hälfte der angestellten Architekt:innen weiblich ist, wagen nur 23 Prozent der Planerinnen den Schritt in die berufsinhärent bevorzugte Selbstständigkeit. Bei den Männern sind dies mit 44 Prozent fast doppelt soviel. 

Nach der Elternzeit rutschen insbesondere Mütter in eine Teilzeitbeschäftigung mit geringerem Verdienst und geringerer Verantwortung. Zwar haben in Deutschland beide Elternteile ein Recht auf Elternzeit, aber noch immer nehmen vor allem Frauen einen Großteil dieser Zeit in Anspruch. Hier ist es wichtig dafür zu sorgen, dass die verschiedenen Lebensbereiche gut miteinander vereinbart werden können.

Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz möchte zu diesen Themen informieren und unterstützen. Denn: WISSEN ist wichtig. Wie verhält es sich etwa mit der Rente für Erziehungszeiten? Welche flexiblen Arbeitszeitmodelle gibt es? Und welche Vergünstigungen bietet die Architektenkammer für die Teilnahme an Seminaren an? Wir stellen Ihnen auf dieser Seite eine Fülle von Material, Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten vor. Patin des Projekts in der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ist Vorstandsmitglied Alexandra Fassbender. Ihr Rat: Besser nie aus dem Beruf aussteigen!

 


Alexandra Fassbender


"Chancengleichheit auf die Architektur und unseren Berufsstand bezogen bedeutet für mich ein Arbeiten und Dialog aller Projektbeteiligten auf Augenhöhe, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Familienstand. Als Mutter von zwei Kindern habe ich meinem Beruf als Architektin und Innenarchitektin auch mit der Geburt der Kinder weiterhin ausgeübt und weiß was es bedeutet, wenn sich Voraussetzungen im Arbeitsmodell ändern. Daher freue ich mich, Patin zu sein für dieses wichtige Thema."