Wein-Architektur macht Lust auf mehr Mehr Genuss, so Stefan Musil, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz in seiner Begrüßung, bedeute ja nicht, einfach mehr Wein zu konsumieren. Es bedeute für den Weinliebhaber, sich an den Besuch der Weinlandschaft und des Weingutes zu erinnern, den schönen Tag wieder aufleben zu lassen. Modernes Marketing nutzt die Möglichkeit, Kunden auch emotional an ein Weingut zu binden. An eine Probierstunde in angenehmem, vielleicht sogar besonderem Ambiente mit köstlichem Wein erinnert sich jeder Weinliebhaber gerne zurück. Er wird wiederkommen und auch gerne Freunde mitbringen. Entscheidend ist bei der Architektur - innen wie außen - eine stimmige, anspruchsvolle Präsentation. Die enge Zusammenarbeit von Architekten aller Fachrichtungen und Winzern ist dabei eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg, so Musil weiter.
10. November 2008
Wein + Architektur 4
Staatssekretär Professor Siegfried Englert verwies auf die Erfolgsgeschichte des Themas: Nach mehrjähriger, intensiver Vorarbeit begannen das Weinbauministerium, die Architektenkammer Rheinland-Pfalz und zahlreiche weitere Partner insbesondere aus der Weinwirtschaft 2005, für den Wein und die Architektur gemeinsame neue Marktchancen zu eröffnen. Mit der vierten Fachveranstaltung wird nun auch der Tourismus eingebunden. Im Tourismus, der im engen Zusammenhang mit dem Thema Wein steht, werden in Rheinland-Pfalz jährlich rund sechs Milliarden Euro umgesetzt. Rund 200.000 Arbeitsplätze, die nicht in Drittländer ausgelagert werden können, sind damit verbunden. Grund genug, über Marktpositionen, Entwicklungspotenziale und das Bauen nachzudenken, denn - so zitierte Professor Englert den amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright: „Ein gutes Bauwerk ist nicht jenes, das die Landschaft verletzt, sondern jenes, das die Landschaft schöner macht als sie war vor Errichtung des Bauwerks.“
  


 Vor dem Hintergrund Ihrer Forschungen an der TU München zum Thema  „TourismusArchitektur“ ergänzte Prof. Dr. Felzitas Romeiß-Stracke, dass  die Arbeitsplätze im Tourismus selbst zwar nicht exportierbar seien,  aber dennoch über den internationalen Wettbewerb der Zielgebiete den  Effekten der Globalisierung unterliegen. Umso wichtiger, so ihre These,  ist die Schärfung des eigenen Profils in einem stimmigen Gesamtgefüge.




 Den Charakter des Ortes wirkungsvoll erlebbar zu machen, dazu  braucht es mehr als eine schöne Aussicht oder ein paar Stühle im Freien.  Das Erlebnis verlangt nach Inszenierung - im Sinne von bewusster  Gestaltung, von Herausarbeitung des Unverwechselbaren, von Verzicht auf  das Beliebige. Im südtiroler Kaltern am See ist ein Marketingkonzept für  die ganze Kommune dabei heraus gekommen. In Flörsheim-Dalsheim ging es  „nur“ um eine Hofgestaltung. Diese und weitere best-practice Beispiele  wurden von jeweils beteiligten Winzern und (Landschafts)Architekten  gemeinsam in Erfahrungsberichten präsentiert und zur Diskussion  gestellt. Abgerundet wurde das Programm durch Referate zur technischen  Bauberatung, über Fördermöglichkeiten für investitionswillige Betriebe  und das europäische LEADER-Programm. 



Archivbeitrag vom 10. November 2008

















