09. März 2022

Neugestaltung der Rheinallee Boppard

1. Preis:  Franz Reschke Landschaftsarchitekten GmbH, Franz Reschke, Berlin
1. Preis: Franz Reschke Landschaftsarchitekten GmbH, Franz Reschke, Berlin
Visualisierung: die Entwurfsverfasser

Das Rheinufer in Boppard hat den Glanz vergangener Zeiten verloren. Zur BUGA 2029 soll es neugestaltet werden.

Die Anlagen der Rheinallee begleiten die Stadt Boppard über eine Strecke von zirka drei Kilometern entlang des Rheinufers. Da sich Boppard als Veranstaltungsort für die BUGA 2029 qualifizieren will, sollen die Anlagen neugeordnet und somit zu einem einladenden Aushängeschild der Stadt werden. Die Ausloberin legt dabei besonderen Wert auf ein nachhaltiges und ökologisches Konzept, das auch die Belange des Hochwasserschutzes und die Interessen der Anwohner berücksichtigt. Ziel ist es, eine einladende Aufenthalts- und Begegnungszone entstehen zu lassen, die in ihren Kernbereichen autofrei ist. Das Verfahren wurde als einstufiger, offener städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil durchgeführt. Im Zuge des Ideenteils sollen angrenzende Straßenräume aufgewertet und eine Veranstaltungsbühne sowie ein Parkhaus mit 200 Stellplätzen geplant werden.


1. Preis

Das Preisgericht hat drei Preise und zwei Anerkennungen vergeben. Mit dem ersten Preis wurde die Arbeit von Franz Reschke Landschaftsarchitekten aus Berlin ausgezeichnet. Das Büro hat sich das Leitthema „Die Wieder­entdeckung der Langsamkeit“ gesetzt und will damit Aufenthaltsqualität und Beschaulichkeit fördern. Das Wettbewerbsgebiet wurde untergliedert in einen zentralen Bereich mit der Stadtpromenade und sich anschließenden Parkpromenaden im Osten und Westen. Der zentrale Bereich ist zurückhaltend gestaltet; von der Gebäudekante bis zur Uferkante wird ein einheitlicher Belag aus Natursteinpflaster vorgeschlagen. Baumpakete mit Sitzmauern sollen die ruhige Grundfläche gliedern. Am Karmeliterplatz und am Platz vor der Burg wird die lineare Grundstruktur der Allee unterbrochen. Dafür setzen lockere Baumpflanzungen aus großkronigen Arten klare Akzente; der Platz öffnet sich zur Rheinpromenade hin. Der Uferbereich wird ohne Absturzsicherung angelegt.

2. Preis

Der zweite Preis ging an das Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin. Auch diese Arbeit gliedert den Gesamtraum in drei Zonen, die je nach angrenzendem Quartier unterschiedliche Atmosphären widerspiegeln. Insbesondere Formgebung und Baumstellung wechseln in diesen Zonen. Alle drei Zonen werden von einem einheitlichen Materialteppich aus Grauwacke vereint, der sich von der Gebäude- bis zur Uferkante zieht. Die beiden Zonen im Westen und im Osten sind von einer organisch-fließenden Formensprache geprägt. Sie nehmen das Herzstück der Rheinallee, das von einem formaleren, strengeren Charakter ist, in eine Klammer. Am Karmeliterplatz gehen die linearen Alleen in ein lockeres Baumdach über. Die Mauerfassung zur Rheinallee wird in Stufen aufgelöst.
 

3. Preis

GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten lassen auf der Höhe des Karmeliterplatzes eine großzügig angelegte Freitreppe mit Sitzstufen unmittelbar an den Rhein führen. Diesem Beispiel folgend sollen einzeln inszenierte Orte entlang des Ufers das Wasser erlebbar machen. Eine Kette dieser Akzente soll die drei unterschiedlich geprägten Teilbereiche des Planungsraums zusammenhalten. Diese da wären die Landschaftsgärten im Westen, der Bürgerpark im Osten sowie die urbane Mitte.


Anerkennungen

Zwei gleichwertige Anerkennungen gab es für die Arbeit von Herrchen & Schmitt, Landschaftsarchitekten aus Wiesbaden mit Stadt-Land-plus aus Boppard-Buchholz und den Entwurf von A24 Landschaft Landschaftsarchitektur aus Berlin.