18. Oktober 2022

Neubau Stadthalle Kastellaun

1. Preis
Visualisierung: Zaeske Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB mit Kamphausen Büro für Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung, beide Wiesbaden

Die Stadt Kastellaun im Rhein-Hunsrück-Kreis beabsichtigt die vorhandene Stadthalle Tivoli durch einen Neubau zu ersetzen.

Entstehen soll ein Kultur- und Begegnungszentrum, das auch für private und externe Veranstaltungen gemietet werden kann und die städtebaulichen Strukturen am Rande der Kernstadt aufwertet. Besonderes Augenmerk lag auf der
Freiflächengestaltung, die neben einem angemessenen Entree auch als öffentlicher Grünraum fungieren soll. Vorschläge lieferte nun ein nichtoffener Realisierungswettbewerb.

 

1. Preis


Für ihren „mutigen unkonventionellen Ansatz“ erhielten Zaeske Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB mit Kamphausen Büro für Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung (beide Wiesbaden) den ersten Preis zugesprochen. Die Verfasser präsentieren einen polygonalen Baukörper, der um 3,50 Meter gegenüber dem Bestandsniveau abgesenkt ist und sich Richtung Hasental orientiert. So entstehe eine barrierefreie Vorzone. Zugleich
schaffe der topografische Eingriff eine prominente Sichtachse zur historischen Burganlage, lobte die Jury. In Verlängerung des Ostflügels führt eine öffentliche Rampe auf die Dachfläche des Foyers. Auch der weitestgehende Erhalt des Baumbestandes, die Positionierung der Stellplätze und die Anlieferung von der Westseite mit Einfahrt in das Gebäude wurden positiv bewertet. Die innere Grundrissorganisation konnte ebenfalls überzeugen: Die Zweiteilung der Gebäudefunktionen, die über das Foyer miteinander verbunden sind, ermögliche eine intuitive Orientierung im Gebäude. Insgesamt stelle die Arbeit „einen wertvollen Beitrag für die Kulturlandschaft in Kastellaun dar“, so das Juryurteil.

 

2. Preis


Der zweite Preis ging an BUERO BB freie Architekten Bickel Bertsch PartGmbB (Stuttgart) mit Landschaftsarchitekturbüro Doris Herrmann (Wilnsdorf). Die Verfasser schlagen einen rechteckigen, eingeschossigen Baukörper mit einer Saalüberhöhung aus gereihten Tonnendächern vor. Die Arbeit, so die Jury, besteche vor allem durch eine plausible Abfolge gut durchdachter Außen- und Innenräume: Vorplatz, Foyer, Saal, Außenterrasse. Der Saal ist an den Längsseiten zum Foyer und zur Au-ßenterrasse verglast, was Durchblicke und fließende Übergänge ermögliche. Die Platzierung des baumbestandenen Vorplatzes mit Entree an der Zeller Straße und die Außenterrasse mit Burgblick wurden ebenfalls positiv beurteilt.

 

3. Preis


Der drittplatzierte Entwurf der AV1 Architekten GmbH (Kaiserslautern) mit AO Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Ingenieure Mainz GmbH (Mainz) sieht einen kompakten schmalen Baukörper an der Straße Hasental vor. Durch diese besondere, teils kontrovers diskutierte Platzierung entstehe im nordöstlichen Bereich ein großzügiger Freiraum. Der durch Überhöhung klar gekennzeichnete Eingang und die Ausrichtung des Saals zur Straße hin überzeugten das Preisgericht ebenso wie die Höhenentwicklung und Materialität des Neubaus – viel Holz, wenig Beton.
 

Anerkennung

Mit einer Anerkennung wurde studieuropa Reiner Chiellino Architekten Part mbB (München) mit Valentien + Valentien Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GbR (Weßling) bedacht.