27. Juni 2023

Mehr Barrierefreiheit

1. Preis
1. Preis: Sauerzapfe Architekten GmbH mit Klähne Bung Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH, beide Berlin
Visualisierung: Sauerzapfe Architekten GmbH mit Klähne Bung Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH, beide Berlin

Barrierefreier Anschluss Kaiserbrücke in Mainz

Die Kaiserbrücke, eine zweigleisige Eisenbahnbrücke mit begleitendem Fuß- und Radweg, verbindet die Mainzer Neustadt mit den Wiesbadener Stadtteilen Amöneburg, Biebrich und Kastel. Sie ist eine der zentralen Rad-Verbindungsachsen zwischen der Mainzer und Wiesbadener Innenstadt. Der Fuß- und Radweg auf der Brücke ist derzeit jedoch nur über eine Treppenanlage mit Schieberille erreichbar. Das soll sich künftig ändern. Zu diesem Zweck war ein nichtoffener Realisierungswettbewerb ausgelobt worden, bei dem drei Preise und zwei Anerkennungen vergeben wurden.

1. Preis

Dem Siegerentwurf von Sauerzapfe Architekten GmbH mit Klähne Bung Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH (beide Berlin) gelinge es, den großen Höhenunterschied zwischen Ufer und Brückenniveau durch eine einfache, großzügige Geste zu überwinden. Eine leichte Anfangskurve führt in eine Spirale, die oben durch eine sanfte Gegenkurve auf dem Brückenpfeiler endet. Vier Stützen tragen die Spirale, eine weitere den Anschluss zur Kaiserbrücke. Auch die vorgeschlagene Konstruktion des gebogenen, sich nach außen verjüngenden Hohlkastens überzeugte. Insgesamt ein „kluger und angemessener Vorschlag“, der offen und großzügig wirke und keine unübersichtlichen Angsträume entstehen lasse, lautete das Juryurteil.

2. Preis

Die zweitplatzierte Arbeit von Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH mit Sweco Ingenieurgesellschaft GmbH (beide Frankfurt) besteche durch ihre räumliche Herangehensweise, so die Jury. Die Rampe wird als langgezogenes Bauwerk parallel zum Rhein entwickelt, das die vorhandene Grundstückslänge komplett ausnutzt, nach rund 130 Metern Entwicklungslänge um 180 Grad umkehrt und weitere 60 Meter verläuft, bis es in einer weiteren Kehre endet. Das Ufer bleibt so frei von Einbauten und steht für weitere Nutzungen offen. Die Verfasser schlagen in diesem Kontext eine Uferpromenade vor, die in einem kleinen Platz endet. Die Kaiserbrücke, insbesondere ihr historischer Brückenkopf aus Sandstein, wird nicht verstellt. Die Konstruktion, so die Jury, verspreche eine leichte und elegante Erscheinung. Der Überbau ist als schlanker Durchlaufträger konzipiert, die außenliegenden Hauptträger lagern auf Y-Stützen.

3. Preis

Ein dritter Preis ging an Schoyerer Architekten_SYRA (Mainz) mit B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH (Frankfurt). Die Rampe wird als Spindelfigur interpretiert und in ausreichend Abstand zum historischen Brückenkopf aus Sandstein positioniert. In zwei nicht kongruent übereinanderliegenden Wicklungen wird die erforderliche Entwicklungslänge nachgewiesen. Die Breite der Rampe variiert und schafft zum Rhein Raum für Aussichtsbereiche. In weiten Bereichen wird die Rampe nicht durch die darüber liegende verdeckt und damit eine hohe Aufenthaltsqualität erzeugt. Dennoch vermisste die Jury die gewünschte Transparenz des Bauwerks. Die vielen Einzelelemente, Vierendeelträger, Geländer und Stützen, schafften in ihrer Überlagerung optische Irritationen, so das Fazit.

Anerkennungen

Anerkennungen erhielten Goldhammer & Kratzenstein Architekten PartGmbB mit Werner Sobek Frankfurt GmbH & Co KG (beide Frankfurt) sowie J2M Mayr Metz Architekten PartGmbB mit Bergmeister Ingenieure GmbH (beide München).