12. März 2015

Mehr Vielfalt!

Vorstandsmitglied Uwe Knauth berichtet in der April Ausgabe 2020 des Deutschen Architektenblattes über die Präsenz des Berufsstandes auf der Landesgartenschau Landau

Am 17. April 2015 ist es soweit: Die Landesgartenschau Landau öffnet ihre Pforten. Ab diesem Tag wird auf der 27 Hektar großen Konversionsfläche der ehemaligen Estienne et Foch-Kaserne bis zum 18. Oktober die zukünftige Stadtentwicklung von Landau thematisiert. Diskutiert und erprobt werden soll unter anderem, welche Wohnform die beste für die anschließende Bebauung des Areals ist: Stadtvillen, Einfamilienhäuser, Baugruppenprojekte, oder ein vielversprechender Mix?

Bei diesen Themen dürfen natürlich die Architekten, Stadtplaner, Landschafts- und Innenarchitekten nicht fehlen. Daher haben wir uns, die Kollegen vor Ort und die Landesgeschäftsstelle, mit der Stadt Landau und der Initiative Baukultur Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen und ein gemeinsames Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm erarbeitet. Thematisiert wird die zukünftige Stadtentwicklung von Landau und die für die Umsetzung erforderliche Fachkompetenz unserer Berufsgruppen. Gezeigt wird die Ausstellung in der zentral auf dem Gelände stehenden, ehemaligen Fahrzeughalle.

stadt.weiter.bauen

Kern der Präsentation bildet die Dauerausstellung stadt.weiter.bauen, die während der gesamten Dauer zu sehen sein wird. Hierin will die Stadt Landau Bürger und Fachleute miteinander vernetzen, um nachhaltige Lösungen für das Leben in der Stadt zu entwickeln. Auf einem begehbaren Stadtplan werden Anregungen gegeben und mit Beiträgen unserer Fachrichtungen verknüpft. Gegliedert ist die Ausstellung in vier Unterthemen, die jeweils mit einer Fachdisziplin verknüpft sind:

wohnen.zukunft.gestalten

Der demografische Wandel wirkt sich zunehmend auf den Wohnungsmarkt aus und erfordert neue architektonische Lösungen. Die sechs Musterhäuser, die auf dem Gartenschaugelände entstanden sind, geben hierzu Impulse.

stadt.land.vernetzen

Mittelstädte mit einem urbanen Kern und eher ländlich geprägten Stadtteilen ringen häufig um eine gemeinsame Identität und abgestimmte städtebauliche Entwicklungsperspektiven. So auch in Landau.

grün.stadt.wandeln

Die traditionellen Parks der Stadt bilden die beste Basis für eine Fortentwicklung der landschaftsplanerischen Freiraumqualitäten, für Freizeit, Naherholung und ein gesundes, behagliches innerstädtisches Klima. Mit der Landesgartenschau ist das zukünftige Parkkonzept der Stadt erlebbar - von der City zum Stadtrand, zum Naturschutzgebiet am Ebenberg.

bestand.neu.leben

Die sinnvolle, denkmalgerechte und wirtschaftliche Wandlung vieler ehemaliger militärischer Gebäude lässt aus teilweise maroden Gebäuden wertvolle Unikate entstehen. Es wird gezeigt, dass eine qualitativ hochwertige Neuentwicklung stets in direktem Zusammenhang mit innovativer, kreativer Innenarchitektur steht.

landau.quer.denken

Unter diesem Titel will Landau einen Querschnitt der Vielfalt der Stadtentwicklung darstellen, bewerten und ein Porträt der Stadt zeichnen. Dabei sollen die Bürger der Stadt in die Diskussion einbezogen werden. Vertreter der regionalen Architektenschaft begleiten die Diskussion, die auch Grundlage für die Entscheidungsprozesse der zukünftigen Stadtplanung sein wird.

Neben der Dauerausstellung sind mehrere Wechselausstellungen, darunter „vorbildliche Landschaftsarchitektur“, der Architekturpreis Wein, der Architekturpreis Energie und eine Preview zum Tag der Architektur in Rheinland-Pfalz zu sehen. In die jeweilige Thematik führen Auftaktveranstaltungen ein. Darüber hinaus wird es von Fachkollegen begleitete Führungen geben, die die städtebaulichen und historischen Bezüge zwischen der Stadt und dem Konversionsgelände verdeutlichen und das gesamte Stadtgebiet mit einbeziehen. Themennachmittage schaffen einen Rahmen für Begegnungen, Kommunikation und Informationsaustausch und regelmäßig findet ein Architektenstammtisch auf dem Gelände der Landesgartenschau statt.

    

Archivbeitrag vom 12. März 2015