18. Dezember 2009

BDA-Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2009 vergeben

Der BDA Rheinland-Pfalz hat zum fünten Mal seit 1997 den Architekturpreis Rheinland-Pfalz verliehen. Mit 44 eingereichten Projekten war die Beteiligung im Vergleich zu den Vorjahren hoch. Die Jurymitglieder Architekt Peter Brückner, Tirschenrauth, Architekt Ansgar Schulz, Leipzig und Architektin Susanne Wartzek, Dipperz vergaben vier Auszeichnungen.

Haus der Gemeinschaft, Regionale Schule Pellenz, Plaidt

05 architekten + ingenieure, Frankfurt, raab hafke lang, Monreal, bauten einen kompakten Solitär auf den Schulhof, der weit mehr als die schlichte Erweiterung des Raumprogramms ist, so die Jury. Durch gezielt gesetzte Einschnitte und Öffnungen kommuniziere er mit seinr Umgebung und mache die Besucher neugierig auf seinen Inhalt. Die geschickte Materialwahl von Holz in den Öffnungen im Kontrast zum Beton unterstütze seine anziehende Wirkung. Im Inneren ließen weitere Holzbaudetails lichtdurchflutete und freundliche Räume einstehen.

Haus Ersfeld, Speicher

Das für ein Einfamilienhaus sehr große Raumprogramm fügten die Architekten Johannes Götz und Guido Lohmann durch die ortstypische Materialwahl von Putz, Sandstein und Schiefer, vor allem aber durch die Proportionen von Dach und Fassade, äußerst maßstäblich in die Umgebung in der Eifel ein, urteilte die Jury. Was man von außen nur erahnen könne, entpuppe sich im Inneren als ausgeklügeltes System von eleganten, großzügigen Raumsequenzen. Die Wahrnehmung dieser Räume und die mit sicherer Hand ausgewählten Materialien des Innenausbaus ließen das Haus für seine Bewohner jeden Tag neu zum Erlebnis werden.

Neun Hofhäuser in Mainz

Die Architekten Tilmann Weyel von der wohnbau Mainz und Doss + Over Architekten + Ingenieure GmbH aus Mainz passten die Hofhäuser exakt in eine Baulücke im historischen Ortskern ein, führte die Jury aus. Der Entwurf erfasse die Typologie des Ortes und schreibe sie weiter. Bemerkenswert sei der präzise Umgang nit der Topografie und der sich daraus ergebende, selbstverständliche Anschluss an den Bestand. Neben den städtebaulichen Qualitäten biete die Arbeit sehr gute Wohnungsgrundrisse und eine angenehme, der Bauaufgabe angemessene Materialität.

Haus des Wassers - Umbau Wasserwerk Rote Hohl, Kaiserslautern

Molter-Linnemann Architekten aus Kaiserslautern verständen den Ort, so die Jury. Sie verbänden die Aufgabe mit der Chance eine eigenständige Antwort zu geben. Einfache Materialsprache, richtige Farbwahl, entschiedene Lichtführung, klare Räume und kreative Details transformierten den Ort und zeigten eine souveräne architektonische Handschrift.

Anerkennungen

Vier Anerkennungen erhielten zudem die folgenden Projekte:

  • Döring Dahmen Joeressen Architekten, Düsseldorf: Umbau zum Aston Martin Testcenter am Nürburgring, Meuspath
  • Thomas Schütz, Berlin: Neubau eines Speditionsbüros mit Wareneingangs-Lager- halle, Selters
  • schoyerer architekten, Mainz: Neubau Hochwasserpumpwerk mit Auslassbauwerk und Wehranlage in Mainz
  • bayer uhrig Architekten, Kaiserslautern: Häuser für amerikanisches Wohnen in Rodenbach

Studienpreis Rheinland-Pfalz

Nach einer längeren Unterbrechung wurde 2008 auch wieder der Studienpreis Rheinland-Pfalz verliehen. Alle fünf Hochschulen des Landes hatten sich mit insgesamt 19 Entwürfen an der Auslobung beteiligt. Intention des Studienpreises ist Studien- und Diplomarbeiten, die sich in besonderer Weise mit architektonischen Themen auseinander setzen auszuzeichnen. Kriterien waren dabei die räumliche, konstruktive und gestalterische Bearbeitung in Bezug zur gestellten Aufgabe. Das Preisgericht mit dem Chefredakteur des "architekten", andreas Denk, Prof. Michael Schanné, TU Kaiserslautern, und Prof. Heribert Gies, FH Frankfurt vergaben drei gelichwertige Preise zu jeweils 500 Euro.

Ausgezeichnet wurden:

  • Andreas Kleinert von der FH Trier für seinen Entwurf der Karawanserei in der Wüste
  • Sinai Michael Kaufmann, FH Trier, für seinen Entwurf "Neubau der Bundesstiftung Baukultur in Berlin
  • Theresa Hänel, TU Kaiserslautern: Erweiterung des Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseums Bad Sobernheim

   

Archivbeitrag vom 18. Dezember 2009