16. März 2012

Energieeffizienz und Baukultur

Gespräch mit der Landtagsfraktion Bündnis 90 /Die Grünen: Am 9. Februar 2012 fand ein Gespräch zwischen Vertretern der Architektenkammer und der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen statt. Vertreten wurde die Fraktion durch ihren Vorsitzenden Daniel Köbler und den baupolitischen Sprecher Andreas Hartenfels.

Die Kammervertreter - Präsident Gerold Reker, Vorstandsmitglied Hermann-Josef Ehrenberg und Hauptgeschäftsführerin Dr. Elena Wiezorek - betonten, dass man seitens des Berufsstandes einer Aufweichung der Berufszulassung bei Architekten, Stadtplanern, Innen- und Landschaftsarchitekten nicht zustimmen könne. Hintergrund ist die Umsetzung des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes, durch das Ausländer aus nichteuropäischen Staaten auch ohne entsprechendes Studium die Berufszulassung erhalten sollen. Dies könne für den sicherheitsrelevanten Bereich der planenden Berufe nicht im Sinne des Verbraucherschutzes sein, so die Kammervertreter. Die hohe Qualität der Ausbildung in Deutschland und die daraus resultierende Sicherheit für Verbraucher müsse erhalten bleiben. Zudem herrsche bei diesen Berufsgruppen kein Fachkräftemangel.

Energeieffizientes Bauen und Sanieren war das zweite große Gesprächsthema. Die Kammer gewährleistet in diesem Bereich bereits ein vielfältiges Angebot, von der telefonischen Beratung, über die Organisation von Vortragsabenden, Fortbildungsmaßnahmen, Tagungen, Publikationen bis zu Messebeteiligungen. Auch im zb: zentrumbaukultur, das vom Finanzministerium zusammen mit der Architektenkammer betrieben wird, gibt es immer wieder Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema.

Ein hoher Instandsetzungbedarf existiert beim Gebäudebestand. Die Anpassung an heutige Anforderungen hinsichtlich des Energiebedarfs erfordert von den Planern ein hohes Maß an Kreativität und zugleich Rücksichtnahme auf vorhandene Substanz und Strukturen. Damit Sanierungen auch gestalterisch und städtebaulich gelingen, sollten Architekten bei energetischen Sanierungen daher generell involviert sein. Hartenfels betonte, dass der Anspruch der Kammer mit den Zielen der Fraktion deckungsgleich sei.

Besprochen wurde auch die Entwicklung der ländlichen Regionen. Die Anregung der Architektenkammer, Lösungsmöglichkeiten im Rahmen einer innovativen baukulturellen Veranstaltung ähnlich einer Internationalen Bauausstellung zu erproben, wurde von den Fraktionsvertretern interessiert aufgenommen.

   

Archivbeitrag vom 16. März 2012