18. April 2012

Mittelrheinpavillon: Wettbewerb entschieden

Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal hatte einen Wettbewerb zur Entwicklung einer Typologie für Kioske, Verkaufsstände und weitere Servicenutzungen im Welterbe ausgelobt. Das Preisgericht unter Leitung von Profesor Neppl vergab unter den eingereichten Arbeiten einen zweiten und einen dritten Preis sowie eine Anerkennung.

2.Preis

Hemmes + Wirtz aus Kasel wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Die Entwurfsverfasser hätten den Typus einer Urhütte mit modelliertem Dach entwickelt, der als Einzelkörper eine hohe skulpturale Qualität aufweise, so die Jury. Die zeichenhafte Darstellung der Naturlandschaft werde in einem einzelnen Objekt versinnbildlicht, die komplexe Aufgabenstellung mit Hilfe unterschiedlich langer Bausteine gelöst und für jede der einzelnen Funktionen ein gestalterisch überzeugendes Objekt angeboten. Die hochwertige und reduzierte Materialwahl trage zudem zur Stärkung der Zeichenhaftigkeit der Baukörper bei. Zudem hob die Jury die Ausarbeitung der individuellen Sitzmöglichkeit des Wartebereiches, sowie die Integration der Werbeflächen in die Fassade hervor.

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3. Preis

Den dritten Preis erhielten Schilling Architekten aus Köln. Sie entwarfen einen quaderförmigen schlichten Baukörper, der im geschlossenen Zustand durch seine flächige Bekleidung mit wetterfestem Stahl eine deutliche körperhafte Prägnanz besitze, so das Preisgericht. Dieses Grundmodul sei für alle Standorte und Funktionen einheitlich und biete damit einen hohen Wiedererkennungsfaktor im Rheintal. Für die unterschiedlichen Nutzungen entwickelten die Verfasser ein vielfältiges System von Anpassungsmöglichkeiten. Die box-artigen Baukörper könnten auf unterschiedlichste Art geöffnet, Teile der Umfassungswand ausgefahren, oder Flachdach und Fassade gemeinsam angehoben werden, so dass temporäre Außenräume definiert würden, lobte das Preisgericht. Die eingesetzten Materialien - Kortenstahl in der Außenbekleidung und Edelstahl im Inneren - seien in spannungsvollen Kontrast gesetzt und transportierten eine hohe Wertigkeit bei gleichzeitiger Dauerhaftigkeit und Langlebigkeit.

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Anerkennung

Die Arbeit von Kontext Architektur Hüsen & Düll Partnerschaft, Frankfurt am Main, über einen leichten und lebendigen Umgang mit der gestellten Aufgabe, lobte die Jury. Ihre Stärke liege in der Zeichenhaftigkeit und Serialität des Grundmoduls. Auch die konzeptionelle Ableitung vom Archetypus Haus in der alten Siedlungs- und Kulturlandschaft sei nachvollziehbar.

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