18. Januar 2018

Netzwerke + Kooperationen

Martin Riker hat als Mitglied der Vertreterversammlung eine Arbeitsgruppe zum Thema „Netzwerke und Kooperationen“ initiiert. Im Interview berichtet er über das Ergebnis.

Herr Riker, warum ist das Thema „Netzwerke und Kooperationen“ so wichtig?

Der Großteil der Büros in Rheinland-Pfalz hat bis zu fünf Mitarbeiter. Die Aufgaben und Anforderungen werden jedoch immer komplexer. Da ist es schwierig, alle Kompetenzen im Büro vorzuhalten. Des Weiteren ist es fast nicht mehr möglich, bei öffentlichen Vergaben berücksichtigt zu werden, da die Voraussetzungen an der Realität kleiner Büros vorbeigehen. Von daher ist es eine Überlebensnotwendigkeit, dass kleinere Büros durch Netzwerke ihre Kompetenzen erweitern und zukunftsfähig werden.

Was ist das Ergebnis der Arbeitsgruppe?

Wir haben analysiert, was es an Empfehlungen und Erfahrungen zum Thema Netzwerken gibt und herausgearbeitet, welche Voraussetzungen notwendig sind. Wir können feststellen, dass Netzwerke funktionieren und in die Zeit passen. Netzwerke können fachlich, räumlich und auch fachübergreifend aufgebaut werden. Grundvoraussetzung ist jedoch immer ein menschliches Vertrauensverhältnis. Eine Möglichkeit, Kooperation zeitlich begrenzt zu testen, bieten auch Wettbewerbe.

Was schlagen Sie als Verbesserung vor?

Wir benötigen zum einen Arbeitsmaterialien, die die Rahmenbedingungen einfach und handhabbar machen. „Hardfacts“ wie rechtlich abgesicherte Verträge, Arbeits- und Organisationslisten. Das ist sinnvoll, damit nicht jeder Kooperationswillige alles für sich neu erfinden muss und es schafft Vertrauen, wenn dies neutral von der Kammer zur Verfügung gestellt wird. Aber es gilt auch, ein klares Bewusstsein zu entwickeln für die Softskills, die eigene Haltung zur Arbeit und zur Architektur, über die wir uns mit den Partnern verständigen müssen. Sowie Klarheit über unsere Stärken und Schwächen: was wir einbringen können und was wir erwarten. Dazu bedarf es einer klaren Reflexion. Wir benutzen heute Xing oder LinkedIn, um uns lose zu vernetzen. Wir brauchen aber auch eine professionelle, verbindliche „Dating“ Plattform, die unabhängig von persönlichen, bereits bestehenden Beziehungen neue ermöglicht.

Das Interview führte Kerstin Mindermann.

  

Archivbeitrag vom 18.01.2018