Mehr Nachhaltigkeit
Präsident
Joachim Rind
Klimagerechtes und nachhaltiges Bauen – das sind die großen Zukunftsaufgaben. In den kommenden fünf Jahren müssen wir hier rascher vorankommen. In unserem Denken ist der Wandel ja längst angekommen, jetzt geht’s ins Handeln: Das Schaffen von bezahlbaren Wohnungen und der Erhalt baukultureller Vielfalt, eine kluge Stadtentwicklung für lebenswerte Quartiere und die Sicherung erhaltenswerter und historischer Ortskerne sind mit Klimaschutz und Ressourcenschonung in Einklang zu bringen.
Vom Fragenstellen zum Handeln
Was bedeutet Nachhaltigkeit konkret für das Bauen? Wie könnte eine klassische Bauordnung weiterentwickelt und als „Umbauordnung“ gedacht werden? Und wie lässt sich ein größeres Bewusstsein für das Bauen im Bestand schaffen – bis hin dazu, Upcycling aus der Nische in den Alltag des Bauens zu überführen? Auch die Frage nach Suffizienz, also nach dem tatsächlich notwendigen Bedarf, gehört in diesen Zusammenhang.
Mit genau diesen Themen befasst sich die Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen in der aktuellen Legislaturperiode. Ihr Ziel ist es, Best Practices und Zertifizierungen zu entwickeln, Wissen in der Architektenschaft zu verankern und konkrete Lösungen in die politische Diskussion einzubringen.
Arbeitsgruppe Nachhaltiges BauenLeitung:
Team:
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Weniger Ressourcen, gleiche Lebensqualität
Suffizienz beschreibt einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz, um Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu erreichen. Übertragen auf das Planen und Bauen bedeutet das: weniger Ressourcenverbrauch, geringerer Bedarf und reduzierter Anspruch – jedoch ohne Einbußen bei der Lebensqualität.
Konkret zeigt sich Suffizienz etwa in einem geringeren Flächenverbrauch, einer maßvollen technischen Ausstattung oder in Konzepten wie Tiny Houses. Ziel ist es, bewusst mit Raum und Material umzugehen und so neue Wege für ein nachhaltiges Wohnen und Arbeiten zu eröffnen.
Wir möchten dazu motivieren, diesen Gedanken aktiv aufzugreifen, und stellen Informationen sowie Impulse zur Entwicklung der Suffizienz – etwa über Materialien und Veranstaltungen – bereit.
Arbeitsgruppe SuffizienzLeitung:
Team:
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Vom Leerstand zum Rohstofflager
Leerstehende Gebäude – ob in Dörfern oder in Form ungenutzter Büroflächen – werfen eine zentrale Frage auf: Wie lassen sich Bauwerke so zurückbauen, dass ihre Materialien wieder in den Stoffkreislauf überführt werden können? Denn in jedem ungenutzten Gebäude steckt ein enormes Rohstofflager, das im Sinne des Urban Mining wieder Teil des Bauens werden sollte.
Damit ein solcher Rückbau gelingt, braucht es nicht nur Konzepte zur Wiederverwertung bestehender Materialien, sondern auch den Einsatz ressourcenschonender Baustoffe von Beginn an. Nur so rücken wir dem Ziel einer echten Kreislaufwirtschaft näher.
Die Grundidee ist einfach: den Abbau natürlicher Rohstoffe zu reduzieren – durch Use, Reuse und Recycle.
- Use bedeutet, bestehende Bausubstanz zu bewahren und Gebäude oder Gebäudeteile weiterzunutzen.
- Reuse steht für die Wiederverwendung bereits demontierter oder übrig gebliebener Bauteile – eine wichtige Methode des zirkulären Bauens.
- Recycle schließlich beschreibt die Aufbereitung von Materialien zu neuen Bauteilen. Dabei gilt es Downcycling zu vermeiden, denn Recycling ist energieintensiv und mit zusätzlichen CO₂-Emissionen durch Transport verbunden.
Klar ist: Kreislaufwirtschaft im Bauwesen kann nur gelingen, wenn sie von gesellschaftlichen Veränderungen begleitet wird. Sie erfordert nichts weniger als einen Paradigmenwechsel.
Arbeitsgruppe KreislaufwirtschaftLeitung:
Team:
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