10. August 2015

Wettbewerb: "Bahnhofstraße – Münsterplatz – Schillerstraße"

Der freiraumplanerische Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung der Bahnhofstraße in Mainz ist entschieden. Den ersten Preis erhielten BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten aus Mainz und Frankfurt am Main zusammen mit SYRA_SCHOYERER ARCHITEKTEN aus Mainz. 

In Mainz soll die wichtigste Fußgängerverbindung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt, die Achse Bahnhofstraße-Münsterplatz-Schillerstraße, aufgewertet und die Bahnhofstraße zu einem Boulevard für Fußgänger und Radfahrer umgebaut werden. Für die Erarbeitung eines entsprechenden Gestaltungskonzeptes hatte die Stadtverwaltung, vertreten durch das Stadtplanungsamt, einen nicht offenen freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil ausgelobt.

 


1. Preis

Die Jury unter Vorsitz von Prof. Undine Giseke zeihnete den Entwurf von BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten aus Mainz und Frankfurt am Main zusammen mit SYRA_SCHOYERER ARCHITEKTEN aus Mainz mit dem ersten Preis aus. Der Entwurf überzeuge „durch wenige, zurückhaltende und robuste, gut komponierte Gestaltungselemente“, so die Jury, und schaffe ein „überzeugendes räumliches Gesamtkonzept“. Die Planer bündelten alle Infrastrukturelemente, wie Wartehäuser, Automaten, Masten, sowie die Bäume in einem schmalen „Ausstattungsband“ und hielten die restliche Fläche des Boulevards für Bewegung und Aufenthalt offen. In der Bahnhofstraße und der Binger Straße schlugen sie Wartehallen „mit klarer, einfacher Formensprache vor, welche ihre Umgebung nicht dominieren“, so die Preisrichter, am Münsterplatz dagegen eine großzügige, markante Überdachung zusammen mit einem Kiosk, um dem Ort eine „neue Adresse“ zu verleihen. Der einheitliche Bodenbelag aus Betonsteinplatten „binde den Stadtraum Bahnhofstraße - Münsterplatz - Schillerstraße zu einem übergreifenden Raumkontinuum zusammen“, lobte die Jury, die auch die geplante Akzentuierung der Aufenthaltsbereiche durch andersfarbige Platten überzeugte. „Gut gewählt“ seien zudem die vorgeschlagenen Baumarten - Chinesische Birne in der Bahnhofstraße und Gleditschie auf dem Münsterplatz - und die Platzierung der Baumgruppe auf dem Münsterplatz.


2. Preis

Der zweite Preis ging an sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten und HENNER WINKELMÜLLER ARCHITEKTEN, beide aus Berlin. Dem Entwurf gelinge es, die Bereiche Bahnhofstraße, Münsterplatz und Schillerstraße „durch eine einheitliche Gestaltung der Oberflächen zu einer funktionalen Einheit zusammenzufassen“, so die Jury. Die Bahnhofstraße werde dabei „architektonisch streng“ in zwei Teilbereiche untergliedert: Der Abschnitt zum Bahnhof präsentiert sich mit einer Baumreihe, im Bereich zum Münsterplatz befinden sich auf beiden Straßenseiten durchgehende, transparente Haltestellendächer. Vor dem Telegrafenamt, auf dem Münsterplatz, biete der Entwurf „attraktive, geschützte Sitzmöglichkeiten zwischen Heckenstrukturen, die auch den Rahmen für eine mögliche Gastronomienutzung bieten“, so die Preisrichter, die zudem die Anforderungen der unterschiedlichen Verkehrsarten als „sehr gut erfüllt“ bezeichneten.


3. Preis

WES Landschaftsarchitektur aus Hamburg zusammen mit kadawittfeldarchitektur aus Aachen schlugen entlang der Nordseite der Bahnhofstraße eine Platanenreihe vor, in deren Flucht auch die Einbauten platziert sind. Das Preisgericht lobte die ruhige Anordnung und repräsentative Wirkung ebenso wie die Lage und Anordnung der Haltestelle am Münsterplatz.


Anerkennungen

Zusätzlich zu den Preisen vergab das Preisgericht zwei Anerkennungen an: Lützow 7 Garten und Landschaftsarchitekten mit Georg Scheel Wetzel Architekten GmbH, beide Berlin bbz landschaftsarchitekten mit Umbau Stadt GbR, beide Berlin.