19. November 2018

GFZ-Kaserne in Mainz

1. Preis: Architekten Hähnig Gemmeke, Tübingen, Stefan Fromm Landschaftsarchitekten
Foto: Architekten Hähnig Gemmeke, Tübingen

Den Realisierungswettbewerb „Stadtquartier ehemalige GFZ-Kaserne“ in Mainz hat das Tübinger Architekturbüro Hähnig Gemmeke gewonnen.

Die Universitätsstadt Mainz wächst und wächst: Allein zwischen zwischen 2010 und 2015 hat sich die Einwohnerzahl um rund 10.000 auf 212.348 Bürger erhöht. Um den gestiegenen Wohnraumbedraf zu decken, soll nun das Gelände der ehemaligen Generalfeldzeugmeister-Kaserne in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt als neues Stadtquartier entwickelt werden. Neben Wohnnutzungen war auch eine Weiterentwicklung der bereits vorhandenen gewerblichen Nutzung am Rande des Gebiets
vorgesehen. Beim ausgelobten städtebaulichlich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht unter Vorsitz von Architekt Prof. Markus Neppl drei Preise und drei Anerkennungen.

1. Preis

Dem Tübinger Architekturbüros Hähnig Gemmeke, mit Stefan Fromm Landschaftsarchitekten sei es gelungen, ein „vielteiliges, abwechslungsreiches Wohnquartier mit hoher Nutzungs- und Aufenthaltsqualität (zu schaffen), in dem eine hohe Zahl von Bewohnern an den umgebenden Grünräumen partizipiert“, lobte die Jury. Die Wohngebäude lösen sich von größeren Baukörpern in der Quartiersmite zum östlichen und südlichen Quartiersrand hin in „kleinteilige und fein differenzierte Gebäude“ auf. Der „gut gelegene und angemessen dimensionierte Quartiersplatz mit der Ortsverwaltung und Dienstleistungsangeboten“ übrzeugte ebenso wie die Anordnung der Einzelhandelsnutzungen am westlichen Quartiersrand. Hier ist auch die Quartiersgarage verortet, die einen Ansatz für alternative Mobilitätskonzepte liefere. Auch die grundsätzliche Anlage der Erschließung mit differenzierten, versetzten Straßenräumen komme einer Verkehrsberuhigung und Eindämmung des Individualverkehrs entgegen.

2. Preis

„Die gewählte Grundstruktur des Entwurfs entwickelt aus der Dimension des Gebiets und des Bestandsgebäudes ein flexibles, gut nutzbares Raumgerüst mit sinnvollen Baufeldgrößen.“ So beschreibt die Jury den zweitplatzierten Entwurf der Machleidt GmbH Städtebau + Stadtplanung, Berlin, mit sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten. Angetan zeigte sie sich insbesondere von der „geschickte(n) Vernetzung der Grün- und Freiräume“, durch die differenzierte Wohnqualitäten entsünden. Die Vielfalt an gewählten Wohntypologien sei jedoch zu überdenken.

3. Preis

Der Entwurf der Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf, mit faktorgruen Landschaftsarchitekten zeichne sich durch „klug gesetzte Baustrukturen und öffentliche Räume (aus), die eine gute Orientierung sowie gut proportionierte Quartiere schaffen“, so das Juryurteil. Die Wohnquartiere würden eine gute Körnung aufweisen und hohe Wohnqualitäten versprechen, wenngleich strukturell eine stärkere Differenzierung wünschenswert wäre. Auch Lage und Proportionen des Quartiersplatzes sowie die Anordnung der gewerblichen Strukturen im Norden und Westen seien überzeugend. Zusammenfassend bewertete die Jury den Entwurf als „sehr rationale(n) und schlüssige(n) Beitrag“, hätte sich aber mehr „prägende Eigenständigkeit“ gewünscht.

Anerkennungen

Anerkennungen gingen an die Gerber Architekten GmbH, Hamburg, Kramm & Strigl, Darmstadt, mit Freiraum Rabsilber + Heckmann Landschaftsarchitekten, tobeSTADT, Frankfurt mit Hille Architekten und Adler & Olesch.