21. April 2020

Gemeinsam stark!

Edda Kurz
Vizepräsidentin Edda Kurz
Foto: Heike Rost, Mainz

Laudatio von Vizepräsidentin Edda Kurz anlässlich des 70. Geburtstags von Präsident Gerold Reker

…lautete der Titel des ersten DAB-Leitartikels im Frühjahr 2012, in dem Gerold Reker als frisch gewählter, neuer Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz seine Vision der Kammerarbeit vorstellte. Lebensmaxime, Forderung an sich selbst und andere, Versprechen – „Gemeinsam stark!“ war all das und beschreibt darüber hinaus, was unsere Profession ausmacht.

Mehr als acht Jahre liegen zwischen diesem berufspolitischen Aufschlag und dem 70. Geburtstag von Gerold Reker vor wenigen Tagen. Seither und ganz besonders in diesen Tagen, in denen viele Gewissheiten, unsere Berufs- und Lebenswirklichkeit sich rasant verändern, war das „Gemeinsam“ auf Proben gestellt. Wieder und wieder hat Gerold Reker aber bewiesen, dass der Blick auf die großen Zusammenhänge, das Verfechten gemeinsamer Ziele und solidarisches Handeln die Grundlagen sind für eine Haltung, die sich kritische Töne nicht verbieten lässt, und die einmal als richtig erkannte Lösungen auch gegen Widerstände hartnäckig verteidigt. Sein Ziel, die Kammer auf allen Ebenen fortzuentwickeln, hat er auf diese Weise mit Beharrlichkeit im besten Sinne und mit sehr viel Engagement verfolgt.

Sein Wirken für den Berufsstand begann in den 1990er Jahren. Er übernahm für ein Jahrzehnt die Sprecherfunktion bei der Kammergruppe Kaiserslautern. Seit 2002 ist er Mitglied des Kammervorstandes, 2007 – 2012 in der Funktion des Vizepräsidenten, bevor er im Februar 2012 zum Präsidenten gewählt wurde. Den rasanten Wandel, dem der Berufsstand sich seither stellen musste, zu gestalten, ist vom ersten Tag an das Anliegen seiner Präsidentschaft. Und weil dies nicht alleine zentral gelingen kann, wurde die regionale Arbeit und die Arbeit in den Kammergruppen des Landes gestärkt. Zum Ankerbegriff und theoretischen wie emotionalen Überbau für viele konkrete Forderungen, Interventionen und Einzelprojekte wurde „Baukultur“. Diesen Begriff mit auf die politische Agenda gesetzt zu haben, darauf darf Gerold Reker zu Recht stolz sein.

Auch strukturell hat die Architektenschaft sich in den letzten Jahren rasant verändert. Längst haben die angestellten und beamteten Mitglieder zahlenmäßig die freischaffend und gewerblich tätigen Kolleginnen überrundet. Mit der Überprüfung der Fortbildungsverpflichtung löst die Kammer ihr verbraucherschützendes Versprechen ein. Nicht zuletzt durch den digitalen Wandel ist ein Arbeiten auf der Höhe der Zeit ohne den permanenten Wissenstransfer nicht mehr vorstellbar.

Man darf es wohl als Beweis seines Anspruches an sich selbst nehmen, wenn Gerold Reker sich allen berufspolitischen Aufgaben gleichermaßen stellt. Themen werden nicht  aufgegriffen, weil sie populär oder en vogue sind, sondern weil es nötig ist, weil Bedarf besteht, Weichenstellungen zu beeinflussen und Entwicklungen zu gestalten – gemeinsam, denn er kann sich der Unterstützung seiner Vorstandskolleginnen und -kollegen sicher sein!

Zur Mitte seiner zweiten Präsidentschaftsperiode und in Zeiten, die viele bisher da gewesene Krisen in ihrer Wirkung auf unsere Berufs- und Lebenswirklichkeit womöglich übertreffen werden, muss und wird das "Gemeinsam stark!“ mehr gelten als je.

Ende April hat Gerold Reker seinen 70. Geburtstag gefeiert – in bewegten Zeiten und wohl ganz anders, als geplant, aber ganz sicher im Sinne eines „Gemeinsam“. Der gesamte Vorstand und die Geschäftsstelle der Architektenkammer Rheinland-Pfalz begleiten ihn mit den herzlichsten Glückwünschen gemeinsam in sein 71., starkes Lebensjahr. Alles Gute, Gerold Reker!

Edda Kurz, Vizepräsidentin