20. März 2024

Abkühlung der Baukonjunktur

Gemeinsam mit den Länderarchitektenkammern hat die Bundesarchitektenkammer im Januar 2024 eine Onlinebefragung unter selbstständigen Kammermitgliedern zur aktuellen und erwarteten wirtschaftlichen Lage der Architektur- und Planungsbüros durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen eine Verschlechterung der Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr. Zwar ist die wirtschaftliche Lage der meisten Büros derzeit noch gut (41%) oder befriedigend (36%); eine Existenzgefahr bestehe nicht.

Doch die Zeichen für eine Krise verdichten sich: Die Hälfte der Befragten muss sich mit Projektpausen, -rückstellungen oder -absagen auseinandersetzen. Die Sorge vor unzureichender Nachfrage wächst. Insbesondere der (Wohnungs-)Neubau ist von Auftragsrückgängen betroffen. Landschaftsarchitektinnen und Stadtplaner bewerten die Geschäftslage insgesamt besser als Hochbauarchitektinnen und Innenarchitekten. Für die kommenden zwölf Monate rechnen 50 Prozent der Befragten mit einer weiteren Verschlechterung der Lage des eigenen Büros.
Nur 15 Prozent rechnet mit einer Verbesserung der Situation. Vor allem gestiegene Materialkosten, langwierige Genehmigungsprozesse und hohe Zinsen werden als Risikofaktoren genannt. Die gute Nachricht: Trotz dieser Entwicklung gibt die Mehrheit der Befragten an, kein Personal abbauen zu wollen.

An der Befragung beteiligten sich 3.961 Architektinnen, Innenarchitekten, Landschaftsarchitektinnen und Stadtplaner.