26. September 2019

Moselufer in Bernkastel-Kues

1. Preis: planorama, Berlin
1. Preis: planorama, Berlin
Visualisierung: planorama, Berlin

Die Stadt Bernkastel-Kues ist ein beliebtes Reiseziel an der Mosel. Ein wichtiger Teil des Tourismus spielt sich auf dem Wasser ab: vier große Schifffahrtslinien betreiben Anleger mit Verkaufsständen.

Um das Moselufer zu attraktivieren, sollen die Freiflächen in Bernkastel, die derzeit vorwiegend als PKW-Stellplatz genutzt werden, neu gestaltet werden. Das Wettbewerbsgebiet umfasst dabei rund 2,37 Hektar zwischen Mosel und Innenstadtbereich.

Vorschläge zur Aufwertung des Moselufers inklusive Verkehrskonzept lieferte nun ein offener freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb. Die Jury unter Vorsitz des Darmstädter Architekten Prof. Jürgen Bredow vergab drei Preise und zwei Anerkennungen.


1. Preis

„Die Arbeit überzeugt durch ihre klare großräumige Gliederung, einer Promenade mit Parkplätzen und zentralen Platzbereichen“, lobte die Jury den Siegerentwurf von planorama aus Berlin. Verstärkt werde diese Klarheit durch die zurückhaltende, überlegte Verwendung der Gestaltungsmittel. So ist die Treppenanlage, die den tiefer gelegenen Uferplatz geschickt mit der Altstadt verbindet, zugleich Aufenthalts- und Sitzmöglichkeit: Ansprechend gestaltete Staudenbeete begrenzen die Platzfläche mit einer Sitzmauer und trennen den rückwärtigen Funktionsbereich vom Platz. Die Platzfläche ist durch Belagswechsel abgesetzt und mit Bäumen bepflanzten Gastronomieinseln angenehm strukturiert. Das Hinführen der Promenade zum Platz wird durch die Aufweitung der Wegbreiten erreicht. Die Differenzierung von regelmäßigen Baumstellungen entlang der Promenade zu freien Baumgruppen auf dem Platz unterstreicht die Abfolge der Stadträume.


3. Preis

Der drittplatzierte Entwurf der geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH aus Berlin organisiert den Uferraum als durchgehendes Band zwischen Fluss und Altstadt. „Über einen einheitlichen Natursteinbelag und eine gleichmäßig lockere Baumbepflanzung werden der zentrale Platzbereich beidseitig des Brückenkopfes und die beiden Parkplatzflächen an den Enden des Wettbewerbsareals überzeugend zu einem räumlichen Kontinuum zusammengefasst“, so die Jury. Die Uferzone wird als einheitlicher Rand mit kombiniertem Fuß- und Radweg ausgebildet. Breite Sitzstufen zum Wasser bieten Ruhe- und Aufenthaltsqualitäten. Als besondere Qualität hoben die Preisrichter die sparsame und zurückhaltende Möblierung hervor, die eine weitgehend flexible Nutzungen der Freiflächen ermögliche.


3. Preis

Die Jury würdigte das konsequente Gestaltungskonzept der [f] landschaftsarchitektur GmbH aus Solingen. Die zentralen Aufenthaltsbereiche seien richtig verortet und öffnen sich breit zur Altstadt. Zudem gewähre der Moseluferplatz mit Wasserspiegel vielfältige Aufenthaltsqualitäten. Die Stellplätze beidseitig des Moseluferplatzes sind räumlich eingegrünt, eine stärkere Abgrenzung zum Uferweg wäre jedoch wünschenswert. Überarbeitungsbedarf sah die Jury auch bei der zu eng bemessenen Zufahrtsituation der Busse. Nichtsdestotrotz konnten die klare Gliederung derFlächen, die gute Orientierbarkeit und zurückhaltende Gestaltung überzeugen, so das Fazit.


Anerkennungen

Anerkennungen gingen an GDLA | gornik denkl landschaftsarchitektur (Heidelberg) und Stötzer Landschaftsarchitekten (Freiburg).

 

Archivbeitrag vom 26. September 2019