20. Februar 2024

Jahresempfang der Wirtschaft 2024

Jahresempfang der Wirtschaft 2024, Vizekanzler und Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Kammerpräsident Joachim Rind, Vizepräsident Joachim Becker (v.r.n.l.)
Joachim Rind (Mitte) und Vizepräsident Joachim Becker (l.) trafen bei Vizekanzler Dr. Robert Habeck auf offene Ohren mit ihrer Position „Bauen und Wohnen muss klimagerecht, ressourcenschonend und kreislaufgerecht sein.“
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

Dr. Robert Habeck skizzierte Wege für Wirtschaft und Klimaschutz in der mit 2.500 Gästen ausgebuchten Rheingoldhalle in Mainz.

Beim Jahresempfang der Wirtschaft 2024, der am 25. Januar in der Mainzer Rheingoldhalle stattfand, zeichnete sich ein klares Bild der aktuellen wirtschaftlichen Landschaft in Rheinland-Pfalz und in Deutschland ab. Organisiert von 15 Kammern und Institutionen der Wirtschaft, des Handwerks, der freien Berufe und der Landwirtschaft, diente die Veranstaltung als fruchtbarer Boden für den Austausch mit der Politik. Der Redebeitrag von Dr. Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, verlieh dem Ereignis zusätzlich Glanz und ein starkes Gewicht.

Die Vorzeichen des Abends waren allerdings alles andere als positiv. Wirtschaftsminister Dr. Habeck hatte kurz zuvor viel Kritik einstecken müssen, vor allem von Seiten der Landwirte, die mit ihren Traktoren für Proteste auch nach Mainz gekommen waren. Umso mehr überzeugte Habeck als Keynote-Speaker und Highlight des Abends die Gäste der ausgebuchten Rheingoldhalle mit seiner energiegeladenen Rede, für die er lang anhaltenden Applaus verbuchen konnte. Er betonte die Notwendigkeit von Bürokratieabbau und die Stärkung der Infrastruktur sowie die Bedeutung von Fachkräften für das Wirtschaftswachstum. Er warnte vor den Gefahren von Nationalismus und Populismus und betonte die Bedeutung von Kooperation und Kompromissfähigkeit in einer globalisierten Welt. Habeck sprach sich für eine Überprüfung und Anpassung der bestehenden Regeln und Gesetze aus und betonte, dass Deutschland aktiv handeln müsse, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Er hob die Wichtigkeit von Anpassungsfähigkeit, Innovation und Risikobereitschaft hervor, um Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. Zum Abschluss seiner Rede reflektierte Habeck über seinen persönlichen Umgang mit den Herausforderungen seines Amtes. Er betonte, dass er seine Arbeit als Bundesminister sehr genieße und dass es „für ihn der beste Job sei, den er je gemacht habe“.

Dr. Marcus Walden, Präsident der IHK Rheinhessen, hatte zuvor den Abend mit kritischen Worten zur Stimmungslage eröffnet. „Inflation, Energie- und Rohstoffkosten belasten die Bilanzen. Dazu kommen Lieferschwierigkeiten, lähmende Bürokratie und der Arbeitskräftemangel.“ Demokratie brauche den Dialog, die demokratische Grundordnung sei nicht alleine Grundlage für Freiheit und Frieden, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. „Wir setzen in Rheinland-Pfalz ganz stark auf wirtschaftliche Zukunftsfelder wie Wasserstoff, Künstliche Intelligenz und die Biotechnologie“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer in der Talkrunde mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Rheinhessen Hans-Jörg Friese, dem Landespräsidenten der Wirtschaftsprüferkammer Andreas Creutzmann sowie dem Präsidenten der Landeszahnärztekammer, Dr. Wilfried Woop. Bei der Diskussion rund um Fachkräftemangel und die Energie- und Klimakrise versicherte Dreyer, dass sie die Sorgen der Unternehmen ernst nehme.

Der Abend endete mit einem traditionellen „Get Together“, bei dem die Gäste bei Wein, Bier und Brezeln die Möglichkeit zum Networking und informellen Austausch hatten. Dieser Teil des Abends spiegelte die Gastfreundschaft und Weltoffenheit der Region wider und bot eine entspannte Atmosphäre für weiterführende Gespräche.

Der Jahresempfang der Wirtschaft 2024 war ein bedeutendes Großereignis, das deutlich zeigte, wie wichtig der gemeinsame Austausch mit der Bundes- und Landespolitik ist, um Lösungen für die Herausforderungen der Zeit zu finden.