Copper di Vino, Niederhausen (2019)

Anerkennung im Rahmen des Architekturpreises Wein 2022
Ehemalige Weinbaudomäne, 55585 Niederhausen/Nahe

  • Innenarchitekt: Heiko Gruber, PLANUNGSBÜRO i21, Rüdesheim/Nahe. MEHR
  • Mitarbeit: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Petri
  • Bauherrschaft: Gut Hermannsberg Weinhandel GmbH, Niederhausen/Nahe. MEHR
  • Fotos: peterbender.works, Volxheim. MEHR

Direkt hinter dem Gut erhebt sich die Weinbergslage Schlossböckelheimer Kupfergrube… Sie ist damit sozusagen Namenspate für COPPER DI VINO – eine Neuausrichtung von Weinverkauf, -verkostung und Gastronomie. Die kupferne Außenverkleidung der Kelterhalle wurde in das Innere der dreigeteilten Vinothek und somit die Architektur in die Innenarchitektur übertragen… Ein architektonisch und gestalterisch gelungenes Storytelling!
Aus der Jurybewertung

 

Umgeben von besten Lagen an der Nahe liegt das Gut Hermannsberg, die ehemalige Weinbaudomäne in Niederhausen. Direkt hinter dem Gut erhebt sich die Weinbergslage Schlossböckelheimer Kupfergrube, von der zwölf Hektar zum Weingut gehören. Hier ging es um die Neuausrichtung von Weinverkauf, -verkostung und Gastronomie.

 

Wir planen derzeit ein komplett nachhaltiges Energie- und Heizkonzept mit Wärmepumpen... Wir sind Mitglied im Verband ‘Fair & Green’ und erstellen jedes Jahr eine Ökobilanz, die wir kontinuierlich verbessern.
Gut Hermannsberg, Niederhausen

Eine leise Decke, ein Paukenschlag vom Material und ein erzählendes Licht – mit diesem Dreiklang beschreibt Innenarchitekt Heiko Gruber, wie er die Aufgabe anging.

Der vorgefundene Bestand war unruhig und kleinteilig. Deckengestaltung und gewünschte Raumnutzung fielen einander – im übertragenen Sinn – ins Wort. Das Auge der Gäste, so seine Analyse, war ständig abgelenkt, konnte sich nicht auf das Wesentliche, auf Weinpräsentation und -genuss, konzentrieren.

Daher wurde die Decke abgehängt. Nun schafft sie einen klaren Fokus auf die Raumachse und optimiert das Lichtkonzept. Der schwarze, von körniger Struktur geprägte Deckenausschnitt zieht Besucher und Besucherinnen in die Vinothek, zum Zentrum der Präsentation und weiterführend in den Gastrobereich.

Das Kupfer, der Paukenschlag von Material, spielt auf die namensgebende Weinbergslage Kupfergrube an. Die Außenverkleidung der bestehenden Kelterhalle wurde somit ins Innere übertragen und verbindet nun die historische Architektur mit der neuen Innenarchitektur!

Das erzählende Licht schafft eine an den unterschiedlichen Funktionen orientierte Gliederung des Raumes: Eine homogene Ausleuchtung mit hoher Farbwiedergabe im „fine dining“, dem Gastraum, eine produktorientierte Ausleuchtung mit Entblendungsfiltern im „great choosing”, der Weinpräsentation, und eine fokussierte Ausleuchtung mit erholsamen Schattenplätzen im „perfect tasting“, dem Verkostungsbereich.

Eingerahmt wird die Szenerie von zwei indirekten Wandbeleuchtungen, die eine Achse zu der gegenüberliegenden Kupfersäule definieren und den Raum so verbinden.