Minister Schweitzer erklärte, dass der demografische Wandel insbesondere im ländlichen Raum eine zentrale Herausforderung sei. Dafür müssten neue Wohnformen und ambulante Pflegestrukturen geschaffen werden. Diesen Grundansatz bestätigte Kammerpräsident Gerold Reker. Im Wohnungsbau habe sich eine zu starke Spezialisierung auf Lebensphasen entwickelt, eine Flexibilität der Grundrisse müsse wieder stärker zum Leitmotiv im Wohnungsbau werden. Dazu gehöre auch eine Barrierefreiheit, die bedarfsgerecht realisiert wird, beim Bau aber bereits zu berücksichtigen sei. Nur ein im Grunde anpassungsfähiger Grundriss könne das möglichst lange Verbleiben in den eigenen Wänden sichern.
Kammerpräsident Gerold Reker wies darauf hin, dass die Architektenkammer seit Jahren mit zahlreichen Initiativen für barrierefreies Bauen als Grundlage für flexibles, komfortables und selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter wirbt. Bereits 1995 hat die Kammer die Landesberatungsstelle „Barrierefrei Bauen + Wohnen“ mit initiiert. Architekten bieten Vor-Ort-Beratungen in ganz Rheinland-Pfalz zum Thema an. Die Architektenkammer engagiert sich im Beirat der Landesberatungsstelle ebenso wie im Beratungsnetzwerk „Barrierefreies Wohnen“ und hat im vergangenen Jahr die Initiative „Impulse für den Wohnungsbau“ mit gegründet, die sich mit dem demografischen Wandel und der dadurch ausgelösten differenzierten Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt beschäftigt.
Minister Schweitzer betonte, dass die ehrenamtliche Kommunalpolitik mit der Komplexität der Fragestellungen eine extreme Herausforderung zu bewältigen habe. Er regte an, über Modellprojekte eine Öffentlichkeitswirksamkeit und Vorbildfunktion zu erzeugen.
Archivbeitrag vom 17. Juni 2013