20. Dezember 2010

Wettbewerb Gutenberg-Campus entschieden

Am 1. Oktober 2010 fand die Jurysitzung zur Beurteilung der 2. Bearbeitungsphase des Wettbewerbs zum Gutenberg-Campus statt. Das Preisgericht vergab fünf Preise und drei Anerkennungen, Vorsitzender war Prof. Hinnerk Wehberg aus Hamburg. Adler & Olesch Landschaftsarchitekten BDLA aus Mainz belegten den 2. Preis.

1. Preis

TDB Thomanek Duquesnoy Boemans Landschaftsarchitekten GbR aus Berlin überzeugten die Jury mit ihrem Konzept „einer strukturierten Identität, selbstverständlicher Orientierung und räumlicher Prägnanz". Alle wichtigen Funktionen seien an einer „Mall", einem nahezu durchgehenden Kommunikations- und Erschließungsraum, angeordnet. Besonders hervor hoben die Preisrichter die feinsinnig, unterschiedliche Behandlung der drei verschiedenen Plätze - Forum Universitatis, Mitte, Mensaplatz - mit ihren im Maßstab wechselnden Situationen. Die Entwurfsverfasser hätten eine maßvolle, angemessene Antwort an allen wichtigen Freiraumsituationen gefunden. Die Struktur lasse zudem genügend Raum zur Entwicklung eines künstlerischen, identitätsstiftenden Gesamtkonzeptes. Insgesamt sei die Arbeit durch die sehr kraftvoll vorgetragene übergeordnete Gestaltungsidee einer Campus-Mall geprägt, die jedoch einzelne „Störungen" als positive Anregungen zulasse, dadurch entstehe ein Campus mit spezifischen Merkmalen und hoher Orientierungsfähigkeit, so die Jury.

2. Preis

Adler & Olesch Landschaftsarchitekten BDLA aus Mainz gelänge durch bauliche Verdichtung sowie querende Verbindungsachsen eine räumliche Gliederung des Campus, die den vorgegebenen Rhythmus der historischen baulichen Anlage aufnehme, urteilte die Jury. Die „Esplanaden", die den Campus in Ost-West-Richtung erschließen, würden dabei überlagert von Freiraumstrukturen in nordsüdlicher Ausrichtung. Dadurch gelänge es den Entwurfsverfassern, sowohl die Verbindungen mit den angrenzenden Stadträumen und Grünflächen zu stärken, sowie eine Adressbildung in der Tiefe, außerhalb der Ost-West-Hauptachse, zu fördern. Das Zusammenspiel vorhandener und geplanter Nutzungen im Wettbewerbsgebiet würde so gestärkt. Der Entwurf biete eine eigenständige und stabile Freiraumstruktur mit guter Umsetzbarkeit, die geeignet sei, als Ordnungsgerüst mit attraktiven Baufeldern auch den Rahmen für zukünftige Bebauungen zu definieren.

3. Preis

Die Arbeit von bbz landschaftsarchitekten Timo Herrmann aus Berlin zeichne sich durch eine unterschiedliche Gestaltung der Ost-West und Nord-Südverbindungen aus, so die Jury. Die stark frequentierten und publikumsintensiveren Ost-Westachsen seien städtisch gestaltet, die Nord-Südverbindungen hingegen durch Alleen und Grünbänder charakterisiert. Innerhalb dieser Grundprinzipien werde die Ausgestaltung je nach Hierarchie und Funktion der Wegeverbindung akzentuiert. Die Arbeit sei zudem stringent in das übergeordnete Grün- und Freiflächenkonzept eingebunden.

4. Preis

Das Konzept von ATELIER LOIDL Landschaftsarchitekten und Stadtplaner PartG aus Berlin zeichne ein prägnanter innerer Grünraum aus, der die Ost-West-Richtung betone, so die Preisrichter. Die Nord-Süd-Richtung werde hingegen durch einprägsame säulenartige Bäume bestimmt.

5. Preis

Die Arbeit von Hager Landschaftsarchitektur AG aus Zürich überraschte und überzeugte die Jury mit der einprägsamen Idee eines kraftvollen „Grünen Bandes" als neue Mitte. Der Duktus sei stark von gärtnerischer Handschrift geprägt, so die Preisrichter. Die so entstehenden Räume entwickelten einen fast romantischen Charme, wirkten großzügig geschnitten und erhielten mit dem Sitz- und Liegedeck eine sinnfällige Begrenzung.

Anerkennungen

Zusätzlich wurden drei Anerkennungen vergeben. Diese erhielten:

  • RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn
  • ARGE Club L94 LandschaftsArchitekten/reicher haase associierte GmbH aus Köln
  • FSWLA Landschaftsarchitektur aus Düsseldorf