Der Tag der Architektur begeistert jedes Jahr ein großes Publikum. 2025 stand das bundesweit größte Baukulturevent unter dem Motto „Vielfalt bauen“. Eine Vielfalt, die den Berufsalltag von Architekt*innen bestimmt, so Vorstandsmitglied Alexandra Faßbender, die die Preview-Ausstellung am 5. Juni im Zentrum Baukultur in Mainz eröffnete. „So vielfältig die Aufgaben, so vielfältig sind auch die Lösungen. Die Ausstellung repräsentiert diese Vielfalt.“ 41 Projekte wurden von der Jury ausgewählt, drei Projekte unter Federführung von (Innen)Architektinnen am Abend vorgestellt. Damit fiel auch der Startschuss für das WIA Women in Architecture Festival in Rheinland-Pfalz unter der Überschrift „Auf Vielfalt bauen!“.
„Nur Frauen sprechen heute“, betonte Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen in ihrer Begrüßung. Architektur forme unsere gebaute Umwelt; in der öffentlichen Wahrnehmung dominierten dabei Männer und große Büros. WIA, 2021 erstmals durchgeführt, habe ein starkes Zeichen für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Architektur gesetzt. Sie lobte die Kraft weiblicher Perspektiven und nannte Diversität als Qualitätsmerkmal. Zugleich verwies sie auf strukturelle Ungleichheiten: Während der Frauen- und Männeranteil an der Uni fast ausgeglichen sei, seien nur zehn Prozent der Führungskräfte in großen Büros Frauen. Dies werfe die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf. Dass es geht, zeigten Projekte wie das Polizeipräsidium Ludwigshafen und das US-Klinikum in Weilerbach, der größte amerikanische Militär-Klinikneubau außerhalb der USA – beide unter weiblicher Projektleitung. Doch es müsse sich noch mehr tun.