Der gemeinsame Arbeitsschwerpunkt der acht eigenständigen Ingenieurbüros in sechs verschiedenen Bundesländern, ist die Gestaltung von kindgerechten naturnahen Spielräumen. Ausgehend vom Ansatz "Hilfe zur Selbsthilfe" hat das Gründungsbüro vor 18 Jahren eine Projektstrategie entwicklet, bei der unter Beteiligung der Zielgruppe (Kinder, Eltern, Erzieherinnen, Erzieher, Lehrerschaft etc.) ökologische und pädagogische und zudem kostengünstige Spielräume gemeinsam geplant und realisiert werden.
29. Oktober 2009
Stadt + Natur erhält UNESCO Auszeichnung
Das Prinzip haben die Bürogründer Helga Berger und Norbert Schäfer aus der Entwicklungshilfe übernommen. Für hier und da gelte: Projekte können nur dann erfolgreich realisiert werden und dauerhaft funktionieren, wenn sich die Zielgruppe mit diesen identifiziere, so die Büroinhaber. Für die Architektinnen und Architekten heiße das, die Nutzer als ernst zu nehmende Partner in alle Phasen des Planungs- und Realisierungsprozesses einzubinden. Dies bedeute nicht, die anfänglichen Vorstellungen der Zielgruppe unkritisch umzusetzen. Vielmehr begleiteten die Fachleute die Planungsdiskussionen und Modellbauwerkstätten mit ihrem Know-How und ihren Erfahrungen. Sie wiesen Alternativen auf, zeigten Machbares, sorgten dafür, dass ein stimmiges Gesamtkonzept entstehe, das den Vorstellungen aller Beteiligten gerecht werde, darüber hinaus umsetzbar sei und den gültigen Normen gerecht entspreche.
Die Gestaltung erfolgt in einfacher naturnaher Bauweise sowie unter Verwendung örtlich vorhandener Materialien (auch Rest- oder Abfallmaterial). Diese Verfahrensweise ermöglicht nicht nur kostengünstige Lösungen, sondern auch eine umfangreiche Beteiligung bei der Umsetzung der Ideen, die in samstäglichen Bauaktionen entstehen.
Die Beteiligung der Zielgruppe in der dargestellten Art und Weise sei eine besondere Herausforderung für Architekten, so die Planer. Sicherlich gebe es einige Projekte (nicht nur naturnahe), die in der skizzierten Art und Weise realisiert werden könnten. Bedauerlicherweise sei die Partizipationsarbeit in der HOAI nicht ausreichend berücksichtigt und werfe Probleme bei der Honorierung der Leistungen auf.
Archivbeitrag vom 29.10.2009