22. August 2019

Kurze Wege - starker Service

1. Preis: K9 Architekten GmbH, mit faktorgruen Partnerschaftsgesellschaft mbB, beide Freiburg
1. Preis: K9 Architekten GmbH, mit faktorgruen Partnerschaftsgesellschaft mbB, beide Freiburg
Visualisierung: K9 Architekten GmbH, mit faktorgruen Partnerschaftsgesellschaft mbB, beide Freiburg

Nichtoffener Realisierungswettbewerb mit Ideenteil zum Umbau des Kreishauses in Germersheim

Der Landkreis Germersheim plant einen Großteil seiner Verwaltungen am Hauptstandort am Luitpoldplatz unter dem Motto „Kurze Wege – starker Service“ zusammenzuführen. Hierfür soll das historische Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert modernisiert werden, der Erweiterungsbau aus den 1950er Jahren einem Neubau weichen. Auch die Schaffung attraktiver Freiräume für Mitarbeiter und Gäste der Verwaltung war Teil der Wettbewerbsaufgabe. Im Ideenteil wurden Lösungsvorschläge für einen Neubau mit Gastronomiebereich gesucht. Beim ausgelobten Wettbewerb vergab die Jury unter Vorsitz des Darmstädter Architekten Prof. Jürgen Bredow drei Preise und zwei Anerkennungen.


1. Preis

Die Freiburger Büros K9 Architekten GmbH und faktorgruen Partnerschaftsgesellschaft mbB präsentieren ein drei- bis viergeschossiges Gebäudeensemble. Der Entwurf besteche durch eine zeitlose Architektursprache und füge sich hervorragend in den städtebaulichen Kontext ein, lobte die Jury. Das Raumprogramm wird auf mehrere eigenständige Gebäudeteile aufgeteilt. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude wird im Osten angebaut und die Verbindung zum rückwärtigen Gebäude herausgearbeitet. Das Gesundheitsamt ist als eigener Baukörper im Norden konzipiert. Der Zugang zum neuen Kreishaus erfolgt vom Luitpoldplatz aus. Die repräsentative und lichtdurchflutete Eingangshalle besitzt Verteilerfunktion und bietet eine sehr gute Orientierung im Inneren. Abteilungen und Büroflügel sind auf kurzem Weg erschlossen. Den Verfassern sei es gelungen, attraktive Arbeitsplätze mit Blick in den Außenraum sowie Warte- und Kommunikationsbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Zwischen den Gebäudeflügeln entstehen u-förmige, gerahmte Grünhöfe. Das Café fungiert als Scharnier zwischen Luitpoldplatz und Gebäude.


2. Preis

Die Jury lobte den Entwurf von Wandel Lorch Architekten (Frankfurt) mit Weidinger Landschaftsarchitekten (Berlin) als „kraftvolles Ensemble, das sich als zentraler Verwaltungsstandort in der Stadt zeigt.“ Gelungen seien vor allem der Anschluss an die Fassade des historischen Gebäudes sowie der Haupteingang am Luitpoldplatz mit Café. Die Orientierung wird durch die unterschiedliche Gestaltung der Innenhöfe im Osten und Westen erleichtert. Es entstehen qualitativ hochwertige, gut belichtete Arbeitsplätze.


3. Preis

Die Arbeit von Günter Hermann Architekten (Stuttgart) mit Siegmund und Winz Landschaftsarchitekten (Balingen) besticht durch ihre städtebauliche Angemessenheit und gute Grundrissorganisation, urteilte die Jury. Der Zugang liegt neben dem Bestandsgebäude, es schließen sich direkt der Bürgerservice und Sitzungsraum an. Das Café orientiert sich zum Luitpoldplatz.


Anerkennungen

Anerkennungen gingen an Assem Architekten BDA (Karlsruhe) mit Ramthun Landschaftsarchitektur (Baden-Baden) sowie Gerber Architekten GmbH (Dortmund).

 

Archivbeitrag vom 22. August 2019