28. September 2020

Den Stadtraum aktiv gestalten

Was wird aus der Außengastronomie? Pünktlich zum Herbstbeginn fallen Flatterbänder und Biertischgarnituren. Die Aussicht auf schlechtes Wetter wirbelt noch einmal durcheinander, was als temporär vergrößerte Außengastronomie Mainzer Weinhäusern, Restaurants und Szenekneipen leidlich über den Corona-Sommer geholfen hat. Es fehlen Lösungen für die kalten Tage.

 An eine Rückkehr zum Normalbetrieb in der Gastronomie ist vorerst nicht zu denken. Woher kommen also wetter- und pandemiefeste Lösungen? Was kann baurechtlich genehmigt werden? Was genügt den Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz? Und welche Auswirkungen haben all die kreativen und weniger kreativen, all die ge- und misslungenen Zwischenlösungen für das Mainzer Stadtbild?

Diesen Fragen hat sich das Sprecherteam der Mainzer Architektenschaft angenommen. Die Architektinnen und Architekten Ina Seddig, Thomas Dang, Timm Helbach, Helge Hußmann, Christian Kleebach, Marius Knapp und Kirsten Schewe sowie der Landschaftsarchitekt Stefan Bitter wollen notwendige Festlegungen und bauliche Spielregeln gemeinsam mit Verwaltung und Gastroszene entwickeln. Gute Lösungen sind bisher rar. Andere Städte arbeiten mit Duldungen von Heizpilzen und Windfängen, empfehlen mitgebrachte Gästedecken oder Sitzkissen.

„Die Verwaltung könnte den Mainzer Gastronomen in dieser wirtschaftlich prekären Situation eine helfende Hand entgegenstrecken, solange diese noch in der Lage sind zu zupacken. Nebenbei geht es auch um den Willen der Stadtoberen, das Stadtbild in diesem besonderen Winter proaktiv und ganzheitlich zu gestalten, bevor man, unter zunehmendem existenziellem Druck der Gastronomen, einen informellem Wildwuchs an kurzfristig improvisierten Wetterumbauungen hinnehmen muss“, so Timm Helbach.

Vorgeschlagen werden einheitliche Regeln für ein Winterdorf. „Zusammen mit Vertretern der Gastroszene, den örtlichen Planern und den zuständigen Genehmigungsbehörden besteht die Chance, das Fortbestehen der innerstädtischen Unternehmen zu sichern und den widrigen Umständen einen positiven visuellen Impuls für den Mainzer Stadtraum abzuringen“, ergänzt die Sprecherin der Kammergruppe, Ina Seddig.

Ausführliche Stellungnahme der Kammergruppe. MEHR...

 

Weitere Informationen

  • Dipl.-Ing. Timm Helbach | freier Architekt dwb
    für die Kammergruppe Mainz, Mainz-Bingen
    in der Architektenkammer RLP
    Tel.: 06131 / 63 52 800
    E-Mail: info@mamuth.net

              

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