05. August 2025

Auftakt der Kinotour

Eileen Gray
Foto: Rise & Shine Cinema

Filmabend „E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer“ im Roxy Neustadt

Mit dem Dokumentarfilm „E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer“ widmete sich die diesjährige Ausgabe der Reihe Architektur im Fokus einer Pionierin der Moderne, deren Werk ebenso visionär wie lange verkannt geblieben ist. Die poetisch inszenierte Doku-Fiction von Beatrice Minger über Eileen Grays ikonisches Küstenhaus an der Côte d’Azur bildete, als offizieller Beitrag der Architektenkammer Rheinland-Pfalz zum WIA – Women in Architecture Festival, zugleich den Auftakt einer landesweiten Kinotour, die im Juni 2025 an sieben Orten in Rheinland-Pfalz Station machte.

Eingeladen hatte die Kammergruppe 10: Städte Neustadt, Landau | Landkreise Bad Dürkheim, Germersheim, Südliche Weinstraße. Kammergruppensprecher Jürgen Schmitz begrüßte gemeinsam mit Vorstandsmitglied Alexandra Faßbender das Publikum im Roxy-Kino in Neustadt. Faßbender hob in ihren einführenden Worten die aktive Beteiligung der Architektenkammer am bundesweiten WIA-Festival hervor und betonte die Relevanz weiblicher Perspektiven für eine zeitgemäße Baukultur. Sie verwies dabei auch auf den wachsenden Wunsch, weibliche Autorschaft in der Architektur sichtbar zu machen, und deutete den Konflikt zwischen Eileen Gray und Le Corbusier, der Grays Haus übermalte und symbolisch vereinnahmte, als Sinnbild für die strukturelle Unsichtbarmachung weiblicher Beiträge zur Baukultur.

Begleitend zum Film war im Foyer des Kinos eine Ausstellung zur Masterarbeit von Kammermitglied Jana Eckelt zu sehen. Unter dem Titel „Feminist Planning – eine feministische Perspektive auf patriarchal geprägte Stadtstruktur und Architektur“ präsentierte Eckelt zentrale Erkenntnisse ihrer Arbeit. Ausgangspunkt war eine partizipative Initiative mit Frauen und Mädchen in Landau, die alltägliche Erfahrungen im Stadtraum unter den Aspekten Sicherheit, Mobilität, Sichtbarkeit, Gesundheit sowie dem Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum untersuchte. Auf Basis der Ergebnisse entwickelte Eckelt eine praxisnahe Toolbox mit über 100 Instrumenten für eine feministisch reflektierte Stadtplanung. In einem kurzen Impulsvortrag stellte sie ihre Arbeit dem Publikum vor.

Die Resonanz auf den Abend war groß, 110 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil.