02. Dezember 2025

Architekturpreis Wein 2025

Drei Preise wurden vergeben – zwei gingen in die Pfalz

Bereits zum sechsten Mal wurde der Architekturpreis Wein, die bundesweit bedeutendste Auszeichnung für das Bauen im Bereich der Weinwirtschaft, vergeben.  

Preise

Die Werkgemeinschaft Landau hat für das Weingut Philipp Kuhn im pfälzischen Laumersheim einen innerörtlichen Erweiterungsbau entwickelt, der als Lager fungiert. Die Baumasse verteilt sich geschickt auf drei Hallenschiffe und überzeugt durch das Spiel mit unterschiedlich hohen Satteldachformen sowie durch die Fassadengestaltung mit vertikalen, vorgegrauten Holzlamellen. „Das neue Lagergebäude mit seiner konzeptionellen und gestalterischen Qualität unterstreicht sehr eindrucksvoll und gleichzeitig bescheiden die hohe Qualität des Weinguts Philipp Kuhn“, lobte die Jury unter Vorsitz von Prof. Kerstin Schultz.


Auch das zweite Projekt kommt aus der Pfalz: Mit dem „Ois B&B Hotel“ in Siebeldingen haben kehl & kehl-mause architekten (Billigheim-Ingenheim) ein denkmalgeschütztes Winzeranwesens aus dem 18. Jahrhundert in ein modernes Bed and Breakfast umgewandelt, das auch eine Bildungsstätte für Weinkultur integriert. Die Bausubstanz wurde respektvoll erhalten – wie das charakteristische Rundbogeneingangsportal und die dazugehörige Fachwerkstruktur – und behutsam durch Gauben und notwendige Treppenräume ergänzt, die sich harmonisch in das historische Gesamtbild einfügen. „Ein prägnantes Beispiel für die Symbiose von historischem Erhalt und moderner Nutzung, das Maßstäbe im Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz setzt“, so die Jury. 

Tradition – Innovation – Offenheit. Das zeichnet das neue Gesamtensemble des Weinguts Kiefer aus Eichstetten (Baden-Württemberg) von SENNRICH & SCHNEIDER ARCHITEKTEN (Breisach) aus. Der Hof ist klar und ruhig durch Sandsteinelemente gefasst und führt zur modernen Vinothek mit außergewöhnlichem Innenausbau: Ein Himmel aus 8.000 Burgunderflaschen und Weinhalterungen aus zahlreichen Stahlstäben präsentieren das Produkt Wein auf besondere Weise. Als Baumaterialien wurden u.a. Sichtbeton, Holz, Glas und unbehandelter Stahl verwendet. An die Vinothek schließen sich Verkauf und Verwaltungsräume an, die einen lichtdurchfluteten Innenhof ausbilden. „Das Projekt überzeugt aufgrund der hohen Qualität des gekonnt gefügten, städtebaulichen Ensembles, der Detailgenauigkeit und der gelungenen Verbindung von Alt und Neu“, so die Jury

Auszeichnungen

  • Würzburg | Sekt und Vinothek Höfer (2024)  Grellmann Kriebel Teichmann & Partner Architekten, Würzburg | Bauherr: Sektkellerei Höfer 
  • Vogtsburg-Schelingen | Weingut Schätzle (2023) | Sennrich & Schneider Architekten, Breisach | Bauherrin: Franziska Schätzle, Weingut Gregor & Thomas Schätzle
  • Reichenau | Winzerkeller Reichenau (2024) Lanz Schwager & Partner Architekten, Konstanz | Bauherr: Winzerverein Reichenau eG
  • Naumburg/Saale | Weinbergshaus Wiegel (2024) | Tränkner Architekten, Naumburg 
  • Bauherrin: Petra Wiegel
  • Volkach | Vinothek und Weinbar Alois Martin (2020) | archicult gmbH – breunig architekten, Würzburg | Bauherr: Weingut Alois Martin

Anerkennungen

  • Karlsruhe-Durlach | Sanierung historischer Weinbergmauern (2024) | Agence Ter.de GmbH Landschaftsarchitekten, Karlsruhe | Bauherrin: Staatsbank für Baden-Württemberg
  • Weinsberg | Weinverkostungsraum (2024) Herzog + herzog freie architekten, Heilbronn Bauherr: Weingut Seyffer
  • Dernau | Neubau Vinothek (2025) | Heinrich + Steinhardt GmbH, Bendorf-Sayn | Bauherr: Ahr Winzer eG/Dagernova Weinmanufaktur, Bad Neuenahr-Ahrweiler
  • Werder /Havel | HAIN – Lager Produktionsgebäude (2023) | undjurekbrüggen, Berlin | Bauherr: Weingut Am Mühlenberg