Mit dem Dokumentarfilm „E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer“ widmete sich die diesjährige Ausgabe der Reihe „Architektur im Fokus“ einer Frau, deren Werk ebenso visionär wie lange verkannt ist. Die Doku-Fiction von Beatrice Minger überzeugt mit poetischer Dramaturgie und kraftvoller Bildsprache.
An sieben Orten in Rheinland-Pfalz wurde die filmische Hommage an Grays ikonisches Küstenhaus gezeigt. Besonders große Resonanz erfuhren die Vorführungen in Trier und im Zentrum Baukultur in Mainz, wo die Regisseurin sich persönlich den Fragen des Publikums stellte. Beide Veranstaltungen waren restlos ausverkauft, ein starkes Signal für das Interesse an weiblichen Perspektiven in der Architektur.
Im Zentrum standen dabei nicht nur Grays klare Formensprache und ihr avantgardistisches Denken, sondern auch der Konflikt mit Le Corbusier, der ihr Haus vereinnahmte und ihre Autorschaft übermalte, im wörtlichen wie übertragenen Sinn.
Die Vorführungen waren außerdem Teil des WIA-Festival (Women in Architecture), das Baukultur aus weiblicher Hand sichtbar macht.