27. Oktober 2008

Wettbewerb Jugendhaus Don Bosco in Mainz entschieden

Angela Fritsch Architekten erhalten 1. Preis - Angela Fritsch Architekten gewinnen den Realisierungswettbewerb, mit dem zweiten Preis wurde das Planungsbüro Kellner Kraus Stark GmbH, Architekten, ausgezeichnet. Den dritten Preis erhielt das Büro e+s, Eisele + Staniek Architekten. Alle drei Büros kommen aus Darmstadt.

Die Jury unter Vorsitz von Prof. Hegger begründete seine Entscheidung folgendermaßen:

1. Preis

Angela Fritsch Architekten gelänge mit der Anordnung eines klar stereometrischen, 3-geschossigen Baukörpers in Kapellenbreite eine selbstverständliche Anbindung der vorhandenen Baukörper auf dem Grundstück. Die in der Flucht des Sophie-Scholl-Hauses vorkragenden Obergeschosse markierten den Eingangsbereich und bildeten einen gedeckten Vorbereich. Der im Äußeren sehr streng wirkenden Kubatur und monoton erscheinenden Fassadengestaltung stehe eine differenzierte Raumentfaltung im Inneren gegenüber. Die Kapelle, die Versammlungsräume und der Zugangsbereich zur Verwaltung ordneten sich sinnfällig an ein Foyer mit differenzierten Wege- und Aufenthaltsbereichen an. Durchblicke zum Treppenaufgang und zur rückwärtigen Terrasse erleichterten die Orientierung. Diese Motive fänden sich auch in den Obergeschossen mit Galerien und Kommunikationsbereichen.

Gut gelöst sei auch die konstruktive Trennung des „öffentlichen“ Erdgeschosses und der Büros in den Obergeschossen. Trotz des linearen Baukörpers gelänge den Verfassern eine Differenzierung der Vor- und Rückbereiche. Die klare Kubatur ohne Vor- und Rücksprünge verspricht günstige Investitions- und Unterhaltungskosten, so die Jury. Zusätzliche Kosten entständen lediglich durch die nötige Verlegung der Sakristei. Die vorgeschlagene Holzfassade ließe zudem Variabilität bei der Raumaufteilung und Fassadengestaltung zu und die Brettstapelbauweise garantiere einen guten Ressourceneinsatz (CO2-Speicherung, Wärmedämmung, Wiederverwertung und Nachrüstbarkeit). Die Wärmerückgewinnung aus der Lüftungsanlage bedinge derzeit noch hohe Investitionen, ließe sich aber gut in dem Holzbau unterbringen. Mit den Gebäudekennwerten läge die Arbeit im wirtschaftlichen Bereich. 

2. Preis

Der Entwurf des Planungsbüros Kellner Kraus Stark GmbH, Architekten trete sehr kompakt in Erscheinung, urteilte die Jury. Die Baumasse des Neubaus „Jugendhaus“ konzentriere sich an der Straße „Am Fort Gonsenheim“, wodurch eine deutliche Zäsur zu der Kapelle entstehe. Durch die Anordnung der Baukörper werde ein ruhiger, gut nutzbarer Freiraum geschaffen. Die aus dem geplanten Neubaugebiet führende Wegachse führe zentral zur Kapelle.

Die horizontale Trennung des Baukörpers spiegele sich in den Funktionen konsequent wieder. Im Erdgeschoss liegen Tagungsräume und Speisesaal, in den beiden Obergeschossen der Büro- und Verwaltungsbereich. Der Zugangsbereich zum Hauptgebäude sei folgerichtig mit direkter Anbindung an Speiseraum, den Versammlungsräumen und zum dem Flur zur Kapelle angeordnet. Die vorgeschlagene Fassadengestaltung sei positiv zu bewerten, lobte die Jury. Die einzelnen Funktionen und Nutzungen seien klar strukturiert.

3. Preis

Der Entwurf des Büros e+s, Eisele + Staniek Architekten stelle sich gestalterisch einheitlich sowohl nach außen als auch nach innen zum Hof hin dar, urteilte die Jury. Durch die Dachaufbauten gäben die Entwurfsverfasser dem Bau eine individuelle Ansicht und eine klare Adresse. Allerdings träten die Dachaufbauten in gewisser Konkurrenz zur Kapelle. Die Funktionsbereiche seien weitgehend wie gewünscht angeordnet und nach Hauptfunktionen getrennt mit den Büros im ersten Obergeschoss, im Erdgeschoss der Speisesaal mit Nebenräumen und Besprechungsräumen. Der Innenhof als entwurfsbestimmendes und entwurfsordnendes Element weise hohe räumliche Qualitäten auf.