28. November 2011

Dokumentations- und Ausstellungszentrum Ramstein

Wettbewerbsergebnis. Die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach plant die Errichtung eines Dokumentations- und Ausstellungszentrums zur Geschichte der US-Präsenz in Rheinland-Pfalz und Ramstein. Das Gebäude soll zudem Raum für Forschung und Bildung bieten. Beim ausgelobten Wettbewerb vergab das Preisgericht unter Vorsitz von Gerold Reker drei Preise und drei Anerkennungen. 

1. Preis

ZNH Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Die Jury wertete den Entwurf „als eine zurückhaltende, aber gestalterisch hochwertige Lösung“, die das Geländeniveau geschickt aufnehme. Der städtebaulich sehr einfache, zweigeschossige Baukörper gebe der heterogenen Umgebung einen deutlichen Merkpunkt. Der Eingangsbereich sei eindeutig definiert und nutze sehr geschickt den Höhenversatz zur behindertengerechten Erschließung. Das Gebäude stehe optisch auf einem Sockel, was dem verglasten Oberbau eine leichte und transparente Erscheinung verleihe. Die semitransparente Offenheit der Fassade generiere zudem einen interessanten Akzent im Stadtbild. Der Eingangsbereich sei sinnfällig und die Grundrisse klar strukturiert. Die abtrennbaren aber dennoch gemeinsam zu nutzenden Ausstellungsflächen seien positiv, die funktionale Nutzung des Untergeschosses gut überlegt und erschließungstechnisch richtig an das Erdgeschoss angebunden, so die Jury. Die separate Außenerschließung und das Abkoppeln der Verwaltung vom Tagesbetrieb beeinflussten den Ablauf positiv.

2. Preis

Paul Bretz Architekten GmbH, Luxemburg
Die Arbeit wirke in ihrer ausstrahlenden Ruhe sehr selbstbewusst und poetisch zugleich, urteilte das Preisgericht. Der elegante Baukörper füge sich in seiner Höhe mit maximal zwei Geschossen sehr gut in die Umgebung ein. Die behindertengerechte Eingangssituation führe über einen Eingangshof, auf den sich auch die Caféteria ausweiten könne. Diese Abfolge von Hof, Foyer, Tagungsraum und Terrasse beurteilte die Jury positiv. Der Tagungsraum lasse sich zudem ins Foyer erweitern. Das zentrale Foyer erschließe die Dauer- und Wechselausstellung im Erdgeschoss, beide seien separat, wie auch zusammengeschlossen nutzbar. Ein durchlaufendes transluzentes Oberlichtband ermögliche die natürliche Belichtung der Ausstellungsfläche und vermeide gleichzeitig Blendungen und Störungen durch Sonennlicht. Das Untergeschoss sei separat und angemessen erschlossen und ermögliche so eine gute Andienung der Depots. Die Lage und Erschließung der Büros sowie der Bibliothek wurde ebenfalls als gut beurteilt.

3. Preis

Dasch Zürn Scholley, Stuttgart
Die beiden Baukörpervolumen generierten in Form von Vorplatz und Hof zwei angenehm proportionierte Freibereiche, so die Preisrichter. Das Foyer werde vom Vorplatz aus erschlossen, auf den sich auch das Café ausweiten könne. Die vertikale Erschließung sei richtig an der Schnittstelle beider Kuben und gewährleiste eine gute innere Orientierung. Wechsel- und Dauerausstellung könnten separat erschlossen werden; über einen großzügigen Luftraum seien beide räumlich miteinander verbunden. Die Verwaltung liege zentral und unaufdringlich im rückwärtigen Bereich des Erdgeschosses.

1. Anerkennung

Hille Architekten+Stadtplaner, Mainz, Ingelheim
Das Gebäude füge sich in seiner Dimension in die umgebende Bebauung ein, urteilte die Jury. Der Zugang erfolge von einem klar umfassten Vorplatz mit hoher Aufenthaltsqualität, der über Stufen, aber auch höhengleich erschlossen sei. Die Gebäudekubatur gliedere sich in einen zweigeschossigen Ausstellungsteil, welcher als Rücken im hinteren Teil des Grundstücks einen klaren Abschluss schaffe, und einen Büro- und Verwaltungsteil zur Straße hin, der vom Eingangsbereich eindeutig erschlossen sei. Im Inneren des Ausstellungsbereichs ermöglichten zwei Erschließungstreppen einen Rundgang und ein zentral gelegener Aufzug die Barrierefreiheit.

2. Anerkennung

Bez & Kock Architekten Generalplaner mbH, Stuttgart
Der kristalline Baukörper sei eigenständig, ohne das städtebauliche Gefüge des Umfelds zu beeinträchtigen, so die Jury. Die Erschließung über einen Vorplatz an der Straßenkreuzung sei klar und qualitätvoll. Die innere Erschließung erfolge durch eine Split-Level-Anordnung der einzelnen Ebenen mit Verbindungstreppen, was in den Ausstellungsräumen eine räumlich qualitative Wegeführung schaffe.

3. Anerkennung

pier7 architekten, Düsseldorf
Der Entwurf zeige ein Ausstellungs- und Dokumentationsgebäude hoher Qualität, das mit seiner klaren Großstruktur dievorhandenen städtebaulichen Raumkanten aufnehme und den modernen Geist, den das Zentrum ausmachen soll, dokumentiere, so das Urteil des Preisgerichts. Die gestalterische Qualität des Baukörpers behaupte sich als Merkzeichen positiv im Umfeld. Bestimmt werde er durch eine zweigeschossige, von oben belichtete Halle, die eine interessante räumliche Wirkung erahnen lasse. Die Räume seien funktional klar eingebunden und das Geländeniveau geschickt ausgenutzt.