08. Dezember 2016

Wettbewerb: Pfarrei St. Georg in Mainz

Der Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für den Neubau eines Gemeindehauses mit angeschlossener Kindertagesstätte für die Pfarrei St. Georg ist entschieden. Der erste Preis ging an Faerber Architekten aus Mainz, den zweiten erhielten Mann+Schneberger Architekten aus Mainz und den dritten Angela Fritsch Architekten aus Seeheim-Jugenheim.

Das derzeitige Gemeindehaus mit Kindertagesstätte (Kita) der Pfarrei steht im Ortskern von Mainz-Bretzenheim, gegenüber der barocken Kirche. Aufgrund seiner baulichen Mängel soll es abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden. Vorgesehen sind ein neues Gemeindehaus mit angeschlossener Kita für vier Gruppen sowie rund 20 Wohnungen für Familien mit Kindern, Paaren sowie für ältere Menschen. Für die Bauaufgabe hatte die Kirchengemeinde zusammen mit dem Diözesanbauamt des Bischöflichen Ordinariats Mainz einen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil ausgelobt und elf Büros zur Teilnahme eingeladen. Gegenstand des Ideenteils war die Wohnbebauung, die die Gemeinde nicht selber realisieren will; der entsprechende Grundstücksteil soll verkauft werden. Vorsitzender des Preisgerichts war Prof. Peter Karle.

1. Preis

Faerber Architekten aus Mainz entwarfen zehn Baukörper mit Satteldächern. Vier miteinander verbundene im Nordwesten des Grundstücks beinhalten das Gemeindezentrum mit der Kita; die restlichen Bauten gruppieren sich im Südosten um einen Quartiershof. Für die Wohnbauten sind Ziegel-Putzfassaden vorgesehen, das Gemeindehaus und die Kita setzen sich davon mit schalungsrauen, pigmentierten Betonfassaden ab. Der Entwurf greife den Wechsel von giebel- und traufständigen Wohnhäusern der umgebenden Bebauung auf und füge sich „maßstäblich“ in die städtebauliche Situation ein, lobte die Jury. Auch die „sehr differenzierte Erschließung und Anordnung von Freiflächen auf dem Grundstück“, die „sehr gut gelöste gemeinsame Erschließung von Gemeindehaus und Kita“ sowie die Grundrissgestaltung von Kita und Gemeindehaus überzeugte die Preisrichter. Dem Entwurf gelinge es, „sowohl im Ideenbereich die Wohnbebauung städtebaulich gut zu integrieren, als auch Gemeindehaus und Kita räumlich gut zu gliedern“, so das Fazit der Jury.

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2. Preis

Mann+Schneberger Architekten aus Mainz platzierten die Wohnbebauung ebenfalls im Südosten und das Gemeindehaus im Nordwesten; die Wohnbauten gruppieren sich auch hier um einen Hof. „Die Arbeit überzeugt durch eine klare Struktur der Baukörper und eine gute Aufteilung von Kita und Gemeindehaus“, so das Preisgericht. Die Ziegelfassaden verliehen der gesamten Anlage „ein ruhiges und wertiges Erscheinungsbild“, der Eingangsbereich zum Gemeindehaus, gegenüber dem Kirchenportal, sei „ansprechend und einladend“ und der Platz vor dem Gemeindehaus lade zum Verweilen ein.

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3. Preis

Angela Fritsch Architekten aus Seeheim-Jugenheim positionierten das Gemeindehaus und die Kita gegenüber der Kirche. Beide bilden zur Straße einen geschützten Vorplatz, analog zu dem der Kirche, und im Norden des Grundstücks eine geschützte Spielfläche. Wie alle drei Preisträger nimmt auch dieser Entwurf die Satteldachstruktur der Umgebung auf. Die Preisrichter lobten die ebenerdige Anordnung aller Gruppenräume sowie das Erscheinungsbild, das der gebauten Umgebung entspreche und deren Maßstab und Bauformen aufnehme.

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Anerkennungen

Drei Anerkennungen gingen zudem an g+k Architekten aus Worms, das Architekturbüro Prof. K.M. Schneider aus Trier und Bau Eins Architekten aus Kaiserslautern.