Die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe für Handwerker, Denkmalpfleger und Architekten „Tatort Altbau“ wird fortgesetzt. Am 22. Juli ging es in der Abtei Rommersdorf um das Thema „Farbe - Material und Gestaltung“. Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer der Abtei-Rommersdorf-Stiftung Dr. Reinhard Lahr, wies Edda Kurz, Vorstandsmitglied der Architektenkammer, auf das Potential von Altbauten hin. Dies liege „zum einen in der Substanz, im materiellen und energetischen Wert der vorhandenen Gebäudekonstruktion, zum anderen aber auch in deren Bedeutung als Teil im Orts- oder Stadtbild.“ Referent Dr. Uwe Erfurth vom Institut für Bautenschutz in Bad Kohlgrub empfahl anschließend, die Werbeslogans der Hersteller moderner, alles könnender Anstrichsysteme durchaus kritisch zu hinterfragen. Dr. Alexandra Fink von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz führte die Teilnehmer durch die Geschichte der Farbgebung an historischen Gebäuden im Mittelrheintal und Architekt Ralph Schulte setzte die Themen Farbe, Material und Form als gestalterische Grundelemente in Bezug zu individuellen Lösungskonzepten von Um- und Anbauten im historischen Bestand. Über die Verwendung von Leinölfarbe in der Altbausanierung informierte der Vorsitzende des Leinöl im Handwerk e.V. Volker Marten und abschließend zeigte Constance Schröder, Kirchenmalerin und Restauratorin im Maler- und Lackiererhandwerk, einen virtuellen Baustellenrundgang und verschiedene Projekte. Ihr Fazit und dies steht stellvertretend für alle Referierenden des Tages: Anstriche und Farbfassungen müssen individuell, im Hinblick auf die materialspezifischen und bauphysikalischen Gegebenheiten gewählt werden und gleichzeitig auf die Befundlage und die historische Intention der Farbgestaltung abgestimmt sein. Die Veranstaltungsreihe „Tatort Altbau“ wird von der Handwerkskammer Koblenz, der Generaldirektion Kulturelles Erbe und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz gemeinsam angeboten.
