23. Juli 2015

Städtebaulicher Wettbewerb für das Heiligkreuzareal in Mainz entschieden

Der erste Preis ging an Hermann & Valentiny und Partner zusammen mit Latz und Partner Landschaftsarchitekten Stadtplaner.

Auf dem ehemaligen IBM-Gelände in Mainz, einem 32 Hektar großen Areal, soll nur rund drei Kilometer vom Dom entfernt ein neues Stadtquartier entstehen. Neben attraktiven gewerblichen Nutzungen entlang der viel befahrenen Hechtsheimer Straße sind im Kernbereich des Quartiers bis zu 1.900 vor allem „bezahlbare“ Wohnungen vorgesehen.

Für die städtebauliche Planung war ein zweiphasiger Wettbewerb mit 25 Arbeitsgruppen, bestehend aus Stadtplanern und Landschaftsarchitekten, ausgelobt worden. Am Ende der ersten Phase hatte die Jury sieben Entwürfe zur Weiterbearbeitung ausgewählt, nun stehen die Preisträger fest.

1. Preis

Den ersten Preis vergab das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Franz Pesch an Hermann & Valentiny und Partner ZT GmbH aus Wien mit Latz und Partner Landschaftsarchitekten Stadtplaner aus Kranzberg. Ihr Entwurf überzeugte die Jury durch seine „prägnante, identitätsstiftende Makrostruktur, markante Gebäudestrukturen und akzentuierte öffentliche Grünräume“. Von Osten nach Westen durchzieht ein breiter Grünzug das Areal und gliedert es in zwei Quartiere, die sich jeweils um eine grüne Mitte gruppieren. Im Norden schließen Punkthäuser das Wohngebiet zum Grün am Bretzenheimer Weg ab, während es im Süden Gewerbebauten und im Osten mäandrierende Großformen begrenzen. Im Inneren des Quartiers überwiegen Hoftypologien.

2. Preis

Der zweite Preis ging an Thomas Schüler Architekten Stadtplaner aus Düsseldorf mit faktorgrün aus Freiburg. Sie gliederten das Quartier durch zwei sich kreuzende Grünachsen, die das Gebiet zugleich mit seiner Nachbarschaft verbinden. Insbesondere die Verknüpfung der Gewerbe- und Wohnstandorte zu einem Quartier hob die Jury hervor. Dies gelinge durch drei Maßnahmen: „Quartiersplätze, die als Entrees die beiden Zonen geschickt miteinander verbinden“, „die Entwicklung des Straßen- und Wegenetzes aus der Umgebung, wodurch das neue Quartier mit den angrenzenden Stadtteilen verzahnt werde“ sowie „die geschickte Dimensionierung des Grundmusters der Baufelder, wodurch die Wohn- und Gewerbezone aufeinander reagierten.“

3. Preis

Den dritten Preis vergab die Jury an rheinflügel severin aus Düsseldorf mit Treibhaus Berlin/Lavaland aus Berlin, die ein „tragfähiges, filigranes Gerüst“ entwickelten, „das in seiner Maßstäblichkeit zwischen innerstädtischer Urbanität und suburbaner Vorstadt vermittelt“, so die Preisrichter. „Ein zentraler, gut proportionierter grüner Knoten werde über ein grünes, vom motorisierten Verkehr getrenntes Netz geschickt mit der Umgebung verknüpft“ und schaffe „eine klar ablesbare, Identität stiftende Mitte“, so die Preisrichter weiter. Vier jeweils um einen zentralen Platz organisierte, überschaubare Nachbarschaften entständen.

Anerkennungen

Zusätzlich zu den drei Preisen vergab das Preisgericht zwei Anerkennungen an:

  • rha reicher haase associierte GmbH, Aachen, mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn
  • Machleidt GmbH mit sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, beide Berlin

Die Stadtwerke Mainz AG wird das Areal in den nächsten Jahren gemeinsam mit weiteren stadtnahen und privaten Unternehmen entwickeln