16. April 2015

Neubau Feuerwehrgerätehaus in Alzey

Die Stadt Alzey hatte einen Realisierungswettbewerb mit Verhandlungsverfahren für ein Feuerwehrgerätehaus am westlichen Stadtrand ausgelobt. 21 Arbeiten wurden eingereicht. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Jens Wittfoht vergab vier Preise, den ersten an Eichler Architekten GmbH aus Alzey. 

Aufgabe des Wettbewerbs war der Entwurf eines Neubaus, der neben dem Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr einen Schulungs- und Sitzungsraum, einen Musikübungsraum für die Stadtkapelle, eine KFZ-Waschhalle für die städtischen Betriebe und zwei Wohnungen beinhalten sollte. Gefordert war ein Gesamtgebäude, in dem die einzelnen Nutzungen jedoch ablesbar und eindeutig auffindbar sind.

1. Preis

Der Umgang mit der vorhandenen Topografie sei die große Stärke des Entwurfs von Eichler Architekten GmbH aus Alzey, hob die Jury hervor. Der Baukörper folge den vorhanden Höhenlinien auf dem nach Süden stark abfallenden Grundstück und passe sich so selbstverständlich in das schwierig zu beplanende Gelände ein. Die langgestreckte Halle „schmiegt sich im Norden an das Gelände“ und durch einen Gebäudeversatz entstehe „auf einfachste Art und Weise“ auf der Südseite ein Hof. Im Südosten zur Straße „Am Herdry“ knickt der Baukörper mit den Höhenlinien ab und bilde damit „an der richtigen Stelle die Adresse der neuen Feuerwehr“, so die Preisrichter. Folgerichtig sei hier auch die Erschließung des Gesamtkomplexes platziert. Die Vorzone des Gebäudes sei geschickt in Alarmausfahrt und PKW-Einfahrt aufgeteilt und die Funktionsbezüge im Bereich der Feuerwehr gut gelöst. Die übrigen Nutzungen befänden sich von den Funktionen der Feuerwehr getrennt mit separater Erschließung im „Nordflügel“.

2. Preis

Die Arbeit von WW+ Architekten und Stadtplaner, Esch/Alzette und Trier, stelle „einen gleichermaßen selbstbewussten und zurückhaltenden Beitrag dar, der die gestellte Aufgabe souverän löst und sich baukörperlich hervorragend in die bestehende Situation einfügt“, lobte die Jury. Dem klar „konturierten, langgestreckten Baukörper“ in Ost-West-Richtung ist im Süden und Westen „eine ebenfalls klar strukturierte, funktionale Freifläche“ vorgelagert, „die durch den optionalen Übungsturm eine gut gesetzte, bauliche Markierung erhält“. Der Eingangsbereich des ansonsten eingeschossigen Baukörpers werde durch ein Obergeschoss betont, in dem sich die städtischen Nutzungen und die beiden Wohnungen befinden. Die Zufahrten seien kompakt, kreuzungsfrei und übersichtlich organisiert und generierten kurze Wege zu den Umkleiden und Fahrzeughallen, so das Preisgericht. Die Fassade sei klar gegliedert, aus der Funktionalität entwickelt, dennoch spannungsvoll und füge sich mit ihren Holzleisten gut in das ländliche Umfeld ein.

3. Preis

Die Arbeitsgemeinschaft Georg Scheel Wetzel Architekten mit Sachverständigen- und Ingenieurbüro Ingenbeek, Berlin, entwarf einen „geknickten Baukörper“, der den Verlauf der Straße übernimmt und sich „harmonisch in das Geländeprofil einfügt“, so das Preisgericht. Eine filigrane, rot-eloxierte Aluminium-Lamellen-Fassade verleihe ihm „die gewünschte Prägnanz“ und ein dreigeschossiger Gebäudeteil markiere den Eingang. Die kreuzungsfreie Erschließung für den Anfahrtsverkehr und die ausrückenden Einsatzfahrzeuge sei ebenso positiv wie die Anordnung der Einsatzfahrzeuge als Doppelparker mit beidseitiger Ausfahrt, wodurch ein kompakter Baukörper und kurze Wege gewährleistet würden, hoben die Preisrichter hervor.

4. Preis

Der Entwurf von Kister Scheithauer Gross Architekten und Stadtplaner, Köln und Leipzig, zeichne sich durch die strikte Trennung der Funktionsbereiche aus, so die Preisrichter. Geprägt werde er durch zwei parallel stehende Baukörper mit klarer Nord-Südausrichtung, die das Grundstück in zwei Zonen teilten - eine öffentliche im Süden und eine der Feuerwehr vorbehaltende im Norden, wodurch ein störungsfreier Ablauf aller Aufgaben der Feuerwehr ermöglicht werde.

Das Vergabeverfahren ist inzwischen abgeschlossen, mit der Planung wurde das erstplatzierte Büro Eichler Architekten beauftragt.