11. Januar 2023

Im Gespräch mit Bündnis 90/Die Grünen

Kammerpräsidium und Hauptgeschäftsführung mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen Dr. Bernhard Braun (3.v.r.) und der baupolitischen Sprecherin Dr. Lea Heidbreder (4.v.r.)
Kammerpräsidium und Hauptgeschäftsführung mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen Dr. Bernhard Braun (3.v.r.) und der baupolitischen Sprecherin Dr. Lea Heidbreder (4.v.r.)
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

Am 29. November tauschte sich das Kammerpräsidium mit dem Fraktionsvorsitzenden und der baupolitischen Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen aus

Präsident Joachim Rind skizzierte zu­nächst die aktuelle baukonjunkturel­le Lage. Dabei ging er auf die unge­wisse, teils kritische Situation der kleinen und mittleren Planungsbüros ein. Vor­wiegend im privaten Wohnungsbau tätig, sei­en diese angesichts der derzeitigen Kostenstei­gerungen, Materialengpässen und Inflation be­sondesrs stak von Einbrüchen betroffen. Aber auch beim öffentlichen Bauen komme es zu Verzögerungen und Finanzierungsproblemen.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Novellie­rung der Schulbaurichtlinie, auf die Bündnis 90/Die Grünen und die Kammer seit Jahren drängen. Mit den Townhall-Veranstaltungen „Schule der Zukunft" von Bildungsministerium und Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft würden nun Ideen für eine Neuausrichtung der Schulbaurichtlinie gesammelt; die Kammer beteilige sich aktiv an dem Prozess, betonte Rind. Während Neubauten vom Land gefördert werden, müssen Kommunen Schul­sanierungen komplett selbst finanzieren, was beide Seiten kritisch hinterfragten.

Auch beim Thema nachhaltiges Planen und Bauen herrschte Einigkeit: Neben energeti­schen Bestandssanierungen müssten Lebenzy­kluskosten und Re-Use-Maßnahmen stärker in den Blick genommen werden. Zugleich verwie­sen die Kammervertreter auf das kürzlich ge­meinsam mit der rheinland-pfälzischen Woh­nungswirtschaft erarbeitete Positionspapier „Nachhaltiges Wohnen – Gebäudebestand ent­wickeln“, das alle wesentlichen Bausteine nach­haltigen Bauens berücksichtigt.

Abschließend tauschten sich die Gesprächs­partner über den Wiederaufbau im Ahrtal aus, bei dem sich die Kammer mit diversen Informa­tionsangeboten engagiert. Themen wie Infra­struktur, Mobilität, Tourismus, Energie- und Wärmeversorgung müssten künftig stärker zu­sammen gedacht werden, lautete das Fazit.