wineBANK Balthasar Ress

Eltville-Hattenheim (2008/2009)

Hauptstraße 7, 65437 Eltville

  • Architekten: smp Architekten Ingenieure Sachverständige, Mühlhause, Freimuth und Partner, Dipl.-Ing. (FH) Winfried Freimuth, Dipl.-Ing. (FH) Stephan Maria Mühlhause, Oestrich-Winkel. MEHR
  • Mitarbeiterin: Dipl.-Ing. Sonja Bernhardt
  • Elektroplanung: Kurt Dörflinger Gesellschaft für Elektroplanung mbH & Co. KG, Allendorf
  • Bauherr: Christian Ress, Balthasar Ress Weingut KG Hattenheim im Rheingau. MEHR


Die neuen Einbauten, der Zugangsbereich und Teile der Fassade wurden von smp Architekten Ingenieure Sachverständige aus Oestrich-Winkel behutsam und mit viel Respekt vor der alten Bausubstanz implantiert, so das Lob der Jury. Und sie urteilt weiter, das faszinierende Konzept der wineBANK sei handwerklich sauber umgesetzt worden. Auch der Einsatz des Lichts wurde bei der Bewertung hervorgehoben: „Die Architekten haben es verstanden, eine spannungsvolle Inszenierung zu gestalten, und dennoch zurückhaltend zu bleiben. Die Gestaltung bleibt im richtigen Maße, um der Konzentration auf das Wesentliche, auf den Wein, zu dienen. Kein Zuviel lenkt ab, kein Zuwenig lässt kalt.“
Aus der Jurybewertung

In Eltville-Hattenheim entstand in einem alten Gewölbekeller ein zeitgemäßer Lager- und Verkostungsraum für Wein. Darüber, zu ebener Erde, wurden die ehemalige Garage und Lagerräume zu einem Foyer mit Sanitärtrakt umgestaltet.

Weinenthusiasten können nun über einen neu geschaffenen Treppeneingang zu jeder Tageszeit den für sie eingelagerten Wein besuchen, präsentieren und alleine oder gemeinsam mit Freunden und Geschäftspartnern verkosten. Mehr als 220 unterschiedlich große Schließfächer bieten Lagerflächen in idealem Weinklima. Eine voll ausgestattete Verkostungsbar hält Wasser und Gläser, Öffner und Kühler jederzeit bereit.

Die Weintresore wurden aus Bimsbetonplatten hergestellt, alle Stahlteile durch Feuerverzinkung und anschließende Pulverbeschichtung vor Korrosion geschützt. So halten sie dem feuchten Klima des Kellers stand. Die Schieferplatten des Bodens kommen aus dem am nur rund 30 km rheinabwärts am gegenüberliegenden Flussufer liegenden Bacharach, der Quarzit aus dem nahen Taunus. Beide Gesteine stehen für die guten Weinbauböden im Rheingau.

„…Großer Erfolg in jeder Hinsicht“ Bekanntheit gesteigert; Image deutlicher positioniert; kommerzieller Erfolg.“
so lautet das Fazit von Christian Ress auf die Frage nach den Erfahrungen mit dem Bauvorhaben.


Wo sonst als im Dunstkreis der Finanzmetropole Frankfurt kann der Gedanke an eine wineBANK wachsen? Und warum lagert ein Winzer fremde Weine ein?

Christian Ress übernahm 2010 das 1870 gegründete Traditionsweingut Balthasar Ress in Eltville-Hattenheim. Die Umbauten zur wineBANK hatten zu diesem Zeitpunkt bereits stattgefunden und sind beileibe nicht die einzige Investition, die im Weingut getätigt wurde. Man setzt hier auf kontinuierliche Weiterentwicklung.

Balthasar Ress konzentriert sich auf den Premiumbereich des Weines. Drei Prozent Sekt und ein Prozent Spirituosen runden das Spektrum ab. In vier von fünf der 350.000 Flaschen, die jährlich auf den 46 Hektar des Weingutes produziert werden, reift ein Riesling. Hinzu kommen 15 Prozent Pinot Noir, etwas Weißburgunder und Müller-Thurgau. Balthasar Ress produziert ausschließlich Flaschenweine, die zur Hälfte im Inland, zur Hälfte aber auch im Ausland vermarktet werden. Ein Fünftel geht an die Endverbraucher, vier Fünftel an den Fachhandel und die Gastronomie.

Mit der wineBANK gelang Christian Ress eine Investition, die das Angebotsspektrum des Weingutes hervorragend ergänzt. Neben der wineBANK für den halbprivaten Weingenuss betreibt das Weingut eine klassische Vinothek in Hattenheim und eine Vinothek mit Weinbar in Wiesbaden.

Die Innovation und ein ausgefeiltes Marketingkonzept tragen Früchte. Mehrere tausend Besucher kommen jährlich ins Weingut. Die wineBANK hat es aber auch zu einer beachtlichen medialen Aufmerksamkeit gebracht.