Winzerhof Gierer

Nonnenhorn

Sonnenbichlstraße 31, 88149 Nonnenhorn

  • Architekten: mattes sekiguchi partner architekten bda; Dipl.-Ing. Franz-Josef Mattes, Dipl.-Ing. Stefan Takanori Sekiguchi, Heilbronn
  • Mitarbeiter: Architekt Dipl.-Ing. Cornelius Krähmer und Petra Baumann
  • Bauleitung: Architekt Dipl.-Ing. (FH) Thomas Stoppel, Stoppel Architekten, Nonnenhorn;
  • Bauherren: Josef und Renate Gierer, Nonnenhorn

Der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bodensee zwischen Weinbergen und Streuobstwiese gelegene Winzerhof Gierer in Nonnenhorn brauchte zur Verbesserung der Arbeitsabläufe, für Verkauf und Verkostung neue Räumlichkeiten. Sie entstanden als Anbau an die alte, im Rahmen der Baumaßnahmen renovierte Scheune, ordnen sich damit ins örtlichen Baugefüge ein, widersetzen sich aber gleichzeitig einer allzu geradlinigen Lösung: Eine eingeknickte Granitwand sorgt als zentrales Gestaltungselement für hintergründige Eleganz, zoniert im Inneren den Raum und führt den Besucher zu lohnenswerten Ausblicken auf die Bodenseelandschaft und die umliegenden Weinberge.

Nach vorn zur Straße hin wird der Anbau zur Vitrine. Dabei präsentiert die schräge Wand dem eintretenden Gast unaufdringlich die Produkte des Weingutes. Der gesamte Innenraum bleibt ansonsten unverstellt.

Die in der renovierten Scheune untergebrachte Probierstube gibt sich ebenfalls modern, verweigert abgegriffene Scheunenromantik, öffnet aber durch den verglasten Fußboden den Blick für’s Wesentliche: In den Holzfasskeller.
Wertung der Jury

...Der vor eineinhalb Jahren fertig gestellte Verkaufsraum hat sowohl bei Stammkunden wie auch bei Neukunden viel positive Resonanz gefunden. Sie äußern sich spontan begeistert zu den neuen Räumlichkeiten. Das Durchschnittsalter der Kunden wird nun deutlich jünger und es gab Umsatzzuwächse von etwa einem Fünftel pro Jahr.
Josef und Renate Gierer, Nonnenhorn

Seit gut 300 Jahren wird der Winzer- und Obsthof Gierer am Bodensee bewirtschaftet. Vor knapp zehn Jahren hat ihn Josef Gierer von seinen Eltern übernommen. Seither wird kontinuierlich in Qualität investiert und die Anbaufläche erweitert. Auf zurzeit 8 Hektar Fläche wachsen die Trauben der Rebsorten Müller-Thurgau, Riesling, Grauburgunder, Johanniter, Bacchus, Spätburgunder, Dornfelder und Sauvignon blanc für insgesamt 50.000 Flaschen Jahresertrag. Zu vier Fünfteln werden sie direkt an die Endverbraucher vermarktet, das letzte Fünftel geht je zur Hälfte an die Gastronomie und den Fachhandel.

Der Wein steht im Vordergrund, Obstbau, Brennerei und Gästevermietung ergänzen das Portfolio des Hofes. Und die Entwicklung des Betriebes soll weiter gehen: Ein neues Flaschenlager ist noch in diesem Jahr, ein neues Kellereigebäude etwa Mitte des Jahrzehnts geplant. Trotz des Wachstums setzt der Winzerhof weiterhin auf Qualität und die direkte Ansprache des Endkunden. Events auf dem Hof, das saisonale touristische Potential und die überregionale Spitzengastronomie sind daher Eckpunkte des Marketingkonzeptes.