Auszeichnung

Passivhaus Sehmer-Bettendorf, Kasel

Bahnhofstraße 11, 54317 Kasel

Bauherrinnen: Ute Bettendorf, Astrid Sehmer, Kasel
Architekten: Architekten Stein Hemmes Wirtz, Kasel

Passivhaus aus Holz mit Glasfront
Passivhaus in Kasel
Foto: Architekten Stein Hemmes Wirtz, Kasel
Raum mit Empfang und Theke
Passivhaus, Kasel
Foto: Architekten Stein Hemmes Wirtz, Kasel


Das deutlich moderne Gebäude liegt an einer stark befahrenen Straße in einer kleinen, ländlich geprägten Gemeinde. Der erste Eindruck sei der einer selbstbewussten zeitgenössischen Architektur, dessen Form, Ausrichtung und Baumasse von seinem direkten Umfeld geprägt sei, so die Preisrichter. Eine erfrischende Interpretation eines ländlichen „Zuhauses“, dass neugierig mache. Der weitgehende Einsatz vertrauter Materialien wie Holz und Schiefer gebe dem Haus ein angenehmes, freundliches Erscheinungsbild und hebe es gleichzeitig von seiner Nachbarschaft ab. Großzügig proportionierte Fenster rahmen absichtsvoll bestimmte Ausblicke und eine Reihe kleinerer Erkerfenster seien so ausgerichtet, dass sie nicht einsehbar sind und gleichzeitig die Eingangsfassade beleben. Eine Schieferwand schütze den Privatbereich vor den Einflüssen der Straße. Mit einer reduzierten Materialpalette seien sehr direkte und unkomplizierte Detaillösungen entwickelt und Vorsprünge auf ein absolutes Minimum reduziert worden, so dass die einfache Gebäudeform klar erkennbar bliebe, so die Beurteilung des Preisgerichts. Nach dem Passieren der schweren Eingangtür werde sofort klar, dass das Gebäude nicht als Privatwohnung, sondern als Architekturbüro diene, und dies funktioniere sehr gut, heißt es im Protokoll. Ein in der Gebäudemitte zweigeschossig ausgeschnittener, Licht durchfluteter Raum diene als Eingangs- und Empfangsbereich sowie als Treffpunkt für Nutzer und Besucher. Der Duft verschiedener Hölzer und das Spiel mit Licht schufen in den raffinierten, klar strukturierten Räumen eine angenehme und freundliche Arbeitsatmosphäre. Das Gebäude entspreche dem Passivhausstandard und könne in ein Einfamilienhaus umgewandelt werden. Die Jury lobte den sehr hohen Standard des Gebäudes hinsichtlich seiner Architektur, als auch seiner Leistungsfähigkeit.