Anerkennung

Jüdisches Gemeindezentrum, Mainz

Synagogenplatz 1, 55118 Mainz

Bauherrin: Jüdische Gemeinde, Mainz
Architekt: Manuel Herz Architekten, Basel und Köln

Äußerer Gebäudebereich mit Baum und Herr mit Tüte
Mainz, Jüdisches Gemeindezentrum
Foto: Iwan Baan, Berlin
Raum mit Altar und Sitzbänken
Foto: Iwan Baan, Berlin


Die außergewöhnliche Architektursprache des Jüdischen Gemeindezentrums stehe in bewusstem Kontrast zu den traditionellen Formen der angrenzenden Wohnbebauung, so das Preisgericht. Trotz des relativ kleinen Raumprogramms wirke seine physische Erscheinungsbild durch die besondere Expressivität und die diagonale Anordnung auf dem Eckgrundstück auf gekonnte Weise überhöht. Der großzügige Vorhof sei bewusst einladend und ein wichtiger Beitrag zum öffentlichen Raum, während der abgeschlossene Garten auf der Rückseite einen intimeren Charakter habe. Das Ergebnis sei ein innovatives Beispiel für Raumgestaltung bei gleichzeitiger Schließung des Stadtblocks.

Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes werde von der sehr angemessenen Materialwahl bestimmt, fand die Jury. Die gelungene Ausprägung der Fassade binde die vielgestaltigen Fensteröffnungen zusammen. Durch die eckigen Formen der Keramikverkleidung entstehe ein Muster mit hohem Wiedererkennungswert. Die eindrucksvolle skulpturale Qualität des Gebäudes werde durch das Spiel von Licht und Schatten noch betont und vielseitig deutbare optische Botschaften vermittelt. So entstehe eine kraftvolle Aussage. Die überraschend geringe Gebäudetiefe ermögliche, trotz der komplexen Geometrien, eine relativ einfache Orientierung im Inneren des Gemeindezentrums. Für das relativ kleine Raumprogramm wiesen die Innenräume eine große Vielfalt an Formen und Atmosphären auf. Die Synagoge sei deutlich erkennbar ein besonderer Ort, der von der belebten Stadt abgeschirmt und dennoch mit ihr verbunden sei.