20. Februar 2009

Mehr Raum...

... hätte sich beim Jahresempfang 2009 der Kammern mancher Gast gewünscht. Der Zuspruch, den die Einladung der dreizehn Veranstalterkammern fand, hat alle Rekorde gebrochen.

Nicht nur der Hauptsaal der Rheingoldhalle, auch die Tribüne, der erstmals für den Empfang nutzbare neu angebaute Gutenbergsaal und schließlich das Foyer - im Vergleich zu den Vorjahren ein üppiges Platzangebot also - waren bis auf den letzten Stehplatz gefüllt. Und so hätten sich zu den mehr als 5.000 Besuchern, die Angela Merkel als Festrednerin erleben konnten, wohl noch ettliche mehr gesellt, wenn es die Räumlichkeiten nur erlaubt hätten. So hat mancher vor dem Ansturm kapituliert und in den umliegenden Weinstuben und Restaurants sein individuelles Abendprogramm gestaltet.

angeregte Unterhaltung zwischen zwei Männern
Otto Schätzel, Direktor des Dienstleistungszentrums Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und Vizepräsident Ernst Wolfgang Eichler beim anschließenden Gespräch
Foto: Kristina Schäfer, Mainz
Gruppenbild vor einem Plakat
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

Viele Architekten, die der Menge zum Trotz ausgehalten haben, konnten eine finanzmarktkritische, den Mittelstand, die freien Berufe und ihre Leistungen unterstreichende Kanzlerin erleben, die die Augen vor der Tiefe der Krise ausdrücklich nicht verschloss. Merkel hob im sechzigsten Jahr der Bundesrepublik die historischen und ökonomischen Leistungen seit Ende des Krieges hervor. Als Beispiel für die Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise rief sie die Aufbauleistungen seit dem Mauerfall ins Gedächtnis. Das Modell der sozialen Marktwirtschaft, das auf einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen, auch unterschiedlich starken wirtschaftlichen und sozialen Interessengruppen setzt, sei aktueller denn je, so Merkel, und ein Modell für den ordnungspolitischen Rahmen, den auch die globalisierte Wirtschaft dringend brauche - ein Appell sicher auch im Sinne der Architektenkammer.

Unmittelbar zuvor hatte Norbert Schindler, der als Präsident der Landwirtschaftskammer diesmal für die freien Berufe und die Landwirtschaft sprach, den Aspekt der Nachhaltigkeit als Kriterium für globales wie regionales Wirtschaften angemahnt.

  

Archivbeitrag vom 20. Februar 2009