Das Ziel einer robusten Bauweise ist dabei Langlebigkeit und eine erhöhte Nutzungsdauer. Es geht also um weit mehr als um Katastrophenschutz. Vielmehr stehen Wandelbarkeit, Anpassung und Widerstandskraft im Fokus.

Eine besondere Bedeutung erlangt Resilienz im städtischen Raum. Denn: Städte sind besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. So verursachen Hitzewellen oder Überflutungen durch Starkregen oder Flusshochwasser hier aufgrund der hohen Bevölkerungskonzentration die größten Schäden. Nachverdichtung und anhaltendes Flächenwachstum gehen mit zunehmender Bodenversiegelung und einem Rückgang natürlicher Retentionsflächen in den Zentren einher. Auch Hitzewellen wirken sich in den Städten besonders stark aus. Denn, die nächtliche Abkühlung ist hier geringer als im Umland, sodass insbesondere die Stadtbevölkerung gesundheitlich leidet. Klimaresilienz wird erreicht, indem die Stadt mit entsprechenden Maßnahmen reagiert. Das kann eine besondere Art der Bebauung sein, das kann die Dach- und Fassadenbegrünung sein, das kann aber auch Urban Gardening, ein hoher Anteil von Grünflächen und Gewässern und eine hohe Bodenfeuchte, die wiederum Verdunstungskälte auslöst, beinhalten. Aber auch Oberflächeneigenschaften und die Regenwasserbewirtschaftung spielen eine wesentliche Rolle.

Neben der Aufweitung von Fließgewässern und der Revitalisierung von Uferzonen sind in Hochwassergefahrenzonen spezielle Bauweisen erforderlich. So können, um die Resilienz bei einem erneuten Hochwasserereignis zu erhöhen,  die drei Strategien „Ausweichen“, „Abschotten“ und „Zulassen“ angewendet werden. Das „Ausweichen“ kann durch eine aufgeständerte Bauweise mit einer Verlagerung der Wohnbereiche in die oberen Stockwerke oder durch die räumliche Verlagerung vom Fluss weg auf ein anderes Grundstück umgesetzt werden. Beim Abschotten werden einzelne Bereiche, beispielsweise solche zur Unterbringung von Technik, abgeschottet. Hierbei kommt das Bauen mit Beton und das Abschotten von Türen und Fenstern zum Einsatz. Beim „Zulassen“ wird das untere Stockwerk, in dem sich dann ebenfalls keine Wohnnutzung befinden darf, einfach geflutet. Außerdem werden Ablauföffnungen eingebaut, damit das Wasser später wieder auslaufen kann. Alle drei Strategien können im Rahmen einer individuellen und vorausschauenden Planung miteinander kombiniert werden. Dies ist sowieso der beste Weg, um gebaute Resilienz zu erreichen.

Darüber hinaus muss Resilienz auch in sozialer und ökonomisher Hinsicht gegeben sein. So sind unsere Städte neben dem Klimawandel auch von der Energiekrise, von Flüchtlingsströmen, vom demograhischen Wandel, von ökonomischen Einbrüchen und vielem mehr betroffen.