Schaut man sich die Einzelposten einmal genauer an, wird deutlich, dass in jedem Gebäude sogenannte Graue Energie steckt. Hierunter fällt all jene Energie, die nicht für den laufenden Betrieb aufgewendet wird, sondern die bereits in den Materialien der Häuser verbaut ist.

Um diese Energie sinnvoll nutzen zu können, muss die Devise zwingend lauten: Sanieren statt abreißen und neu bauen! Denn ansonsten ist die graue Energie unwiederbringlich verloren. Aber nicht nur der Klimawandel, auch die Rohstoffknappheit spricht für das Bauen im Bestand. Beim weltweiten Ressourcenverbrauch liegt die Baubranche nämlich ganz vorn und ist hier sogar für mehr als die Hälfte der verbrauchten Ressourcen verantwortlich.

Deshalb muss die Maxime „Umbau vor Neubau“ nicht nur für historische Bausubstanz, sondern auch für Wohnhäuser jüngeren Datums, insbesondere für Nachkriegsbauten gelten. Die Wertschätzung der Bauherren diesen Gebäuden gegenüber fällt jedoch oft gering aus. Gesellschaftliches Umdenken ist gefragt.

Sie sind soweit? Qualifizierte Architektinnen und Architekten erkennen die besondere Qualität eines Gebäudes. Egal ob Instandsetzung, Modernisierung oder Umbau, sie prüfen, ob die bestehende Bausubstanz erhalten werden kann und was mit dem Bestand möglich ist. Sie gehen dabei äußerst behutsam vor und können auch komplizierte Projekte im Bestand umsetzen. Hierzu zählt beispielsweise die Integration moderner Technik. Sie möchten mehr zur neuen Um-Baukultur erfahren? MEHR

Beim Bauen – vor allem beim Schaffen neuen Wohnraums – ist die klare Maxime, dass der Umbau und die Sanierung des Be­stands ein wesentlicher Schlüssel zum er­folgreichen Wandel ist.
Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz