30. November 2009

Mindestausbildungszeit: 10 Semester gefordert

Die Bundesarchitektenkammer (BAK) hat großes Verständnis für die bundesweiten Proteste von Studierenden. Sie machen deutlich, was die BAK und die Architektenkammern in den sechzehn Bundesländern schon lange anmahnen: Der Bologna-Prozess muss dringend reformiert werden. Denn das Niveau und die Qualität der Berufsabschlüsse sind seit der Hochschulreform dramatisch gesunken.

„Mit einer sechssemestrigen Architektenausbildung ist niemandem geholfen. Das müssen die Hochschulen wie auch die Bundesländer, in deren Verantwortung die Bildung liegt, endlich einsehen“ betont Prof. Sighard Schmid, Präsident der Bundesarchitektenkammer. Damit die Architekten in Deutschland auch in Zukunft über ausreichend qualifizierte - auch international anerkannte - Abschlüsse verfügen, fordert die BAK, die Mindestausbildungszeit schrittweise wieder auf 10 Semester zu erhöhen. Einen entsprechenden Beschluss fasste heute der Vorstand der BAK auf seiner turnusmäßigen Sitzung in Berlin.

Momentan wird das Problem auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen, die nach sechs Semestern über keinen in die Architektenkammern eintragungsfähigen Berufsabschluss verfügen. „Damit wurden von den Hochschulen und der Politik schon zwei Jahrgänge von Studierenden abgeschrieben. Das darf so nicht weitergehen.“ beschreibt Schmid die Situation.
Bundesweit ist eine Mindeststudienzeit von acht Semestern Voraussetzung für die Eintragung in die Architektenkammern. Allerdings liegt europaweit die Anforderung höher: In 25 der 27 EU-Mitgliedsstaaten ist die 10-semestrige Ausbildungszeit für Architekten verbindlich festgeschrieben.

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